Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Samstag, 18. September 2010

Menschen und Natur auf Flores - Teil 1

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In den letzten Tagen haben uns 3 Themen auf dieser Insel beschäftigt.
Als erstes haben wir Pater Klaus kennen gelernt, der in den Bergen in Banjung lebt und für einige Tage im Sea World Club war.
Pater Klaus ist ein stiller und in sich gekehrter Mann, der bei seiner Arbeit in den Bergdörfern die Ursprünglichkeit der Menschen im Vordergrund sieht. Daher vertritt er auch nicht den Standpunkt der Kirche, die Menschen hier an den katholischen Glauben, wie wir ihn aus Europa kennen und wie Rom ihn verbreiten möchte, anpassen zu müssen. Pater Kurt sucht hier einen Mittelweg. Den katholischen Glauben zu vertreten und gleichzeitig die indigene Kultur / Religion der Menschen auf der Insel beizubehalten. Dies ist sicherlich ein schwieriger Weg, aber wohl nicht nur aus seiner Sicht der einzig machbare. Bei den wenigen Gesprächen, die wir mit Pater Klaus haben durften, fühlten wir immer seine enge Verbundenheit mit den Menschen und seiner sozialen Aufgabe auf der Insel. Er lebt in einer Gegend, in der es einige matriarchalische Dörfer gibt. Er versucht diese Strukturen zu erhalten und in seine Gottesdienste Tanz und die traditionelle Musik zu integrieren. Eine für uns sehr wertvolle Erfahrung.
Wer einmal auf der Insel war, muss den heiligen Berg Kelimuto, einen erloschener Vulkan, kennen lernen. Also haben auch wir uns dieser Aufgabe gestellt und den Ausflug geplant. Mit Sonja und Ronald aus Bad Lauterberg haben Katharina und ich uns am Morgen um 5:00 auf den Weg gemacht. Es war dunkel als wir losfuhren, wir waren müde und hatten keinerlei Vorstellungen warum der Weg von rund 80 km über 3 Stunden dauern sollte. Das wurde uns aber recht schnell klar, als wir in die Berge kamen. Über schmale Straßen die oft für ein Auto zu eng waren musste auch der Gegenverkehr rollen. Die Serpentinen waren so eng, dass es nur im Schneckentempo voranging. Dazu fuhr der Fahrer mit empfundener viel zu hoher Geschwindigkeit. Mir war jedenfalls super schlecht, als wir endlich am Fuß des Vulkans ankamen. Die restliche Strecke ging es in einem Tempo voran, als wenn wir verfolgt würden. Keiner von uns verstand, warum wir so rennen mussten.
Oben wurden wir dann mit einem wunderbaren Panorama entschädigt. Auf dem Kelimuto gibt es 3 Kraterseen in unterschiedlicher Färbung, hervorgerufen durch die Mineralien im Fels und den Einfall des Sonnenlichtes.
Einer der Seen hat immer seine schwarze Farbe. Der zweite See wechselt zwischen dunkelblau und weiß, die Farbe an diesem Morgen war rostbraun. Der dritte See ist blau bis grün, an diesem Morgen war er mintfarben. Es war ein einzigartiger Anblick.
Aber schon 15 Minuten nach unserer Ankunft wurde uns der Grund für die abenteuerliche Autofahrt und das Hochrennen auf den Berg klar. Innerhalb weniger Minuten zogen Wolken auf, bis die Seen nicht mehr zu sehen waren – Glück gehabt und einen erfahrenen Guide.
Nach einem Frühstück ging es dann zurück nach Maumere – und diesmal hatten wir viel Zeit uns die Dörfer auf dem Weg in Ruhe anzusehen. Hier konnten wir die verschiedenen Informationen die wir zur Entstehung der unterschiedlichen Lebensarten bekommen hatten wieder finden. Auf diesem Weg wurde uns klar, dass wir in der kurzen Zeit auf Flores nur einen kleinen Einblick in das Leben auf dieser Insel bekommen werden. Um die Menschen hier wirklich zu verstehen muss man wohl so lange auf dieser Insel leben, wie Pater Heinrich Bollen, Pater Klaus oder Pater Kurt.
Wir fuhren in den Bergen an riesigen Reisfeldern, an Gemüseplantagen und im alten Stil erbauten Dörfern vorbei. Die Arbeit auf den Feldern wird von Menschen und wie in früheren Zeiten noch immer von Büffeln gemacht. Technik ist hier nicht zu sehen.
Wer die Menschen auf Flores verstehen will, sollte sich Zeit nehmen, auch ihre starke Verwurzelung mit ihrem Glauben zu sehen. Also ließen wir uns vom Guide auf den Berg der Maria am Rande von Flores fahren und haben uns hier den Wallfahrtsort der Katholiken angesehen. Rund um eine 20m hohe Marienstatue waren viele christliche Statuen und Symbole aufgebaut, ein Ausdruck des tiefen Glaubens auf dieser Insel.
Am späten Nachmittag kamen wir erschöpft aber mit vielen neuen Eindrücken im SWC an und haben uns vorgenommen nun erst einmal 2 Tage zu faulenzen.
Bilder: 1. Mintfarbener und rotbrauner See; 2. Mintfarbener See; 3. Schwarzer See; 4. Wolken sind aufgezogen; 5. Arbeiten auf dem Reisfeld; 6. Traditionelle Bauweise; 7. Wasserbüffel beim Reisanbau; 8. Jesus am Ölberg; 9. Zwanzig Meter hohe Madonna;











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