Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Dienstag, 31. Mai 2011

Ha Long Bucht

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Günter:
Jeder der über Vietnam und eine Reise dorthin spricht, spricht über die Ha Long Bucht. Daher ist es für uns auch ein Muss dorthin zu fahren und uns ein eigenes Bild zu machen.
Morgens gegen 8 Uhr geht es auf die etwa 130 km lange Reise von Hanoi nach Ha Long City. Gegen Mittag kommen wir dort im Hafen an und sind trotz aller Erfahrungen überrascht über das Gedränge. Hier stehen etwa 150 Boote für 2 bis 3-Tagestouren neben rund 350 Booten für Tagesausflüge. Ein Bus steht hinter dem anderen, es werden „Massen“ von Touristen angekarrt.
Recht schnell werden wir auf unser Boot gebracht, auf dem wir nun die nächste Zeit verbringen sollen. Wir sind eine kleine Gruppe, das Boot hat 8 Kabinen, wir sind nur 4 Paare und haben damit viel Platz.
Alles was nun folgt ist festes Programm. Etwas, wogegen wir uns immer gewehrt haben, wir wollten nicht in diese Touristenabfertigung integriert werden - hier geht es aber nicht anders.
Auf Grund der kleinen Gruppe ist das Leben auf dem Boot doch ganz angenehm, die Kabine ist klein aber gemütlich.
Die Ha Long Bucht entschädigt dann doch für alles was uns nicht gefällt. Hier scheint wirklich ein Gebirge in das Meer versunken zu sein und nur noch die Spitzen der Berge sind zu sehen. Es wirkt alles unwirklich auf uns, dieses Gefühl wird noch verstärkt, da es diesig ist und alles nur unklar zu sehen ist. Die Felsen, die hier im Wasser zu sehen sind, wirken steil, dennoch sind sie mit Bäumen und Büschen bewachsen, so dass alle grün ist. Auf Wasserhöhe gibt es in den Felsen unzählige kleine Buchten, manche nur wenige Meter lang und breit, in denen Sand angeschwemmt wurde. Weiße Badebuchten, die zum Sonnenbaden und Ausruhen einladen. Wir Ankern in einer der vielen Buchten und haben rund herum einen traumhaften Blick auf diese Felsenwelt. Am Nachmittag ist ein Besuch der Hang Sung Sot Höhle angesagt. Beeindruckend an dieser Höhle ist für uns die Größe. Teilweise bis zu 50m hoch unterhöhlt sie den ganzen Felsen, der einen Durchmesser von etwa 200m hat. Der Felsen selbst, der sich über der Höhle befindet, steht praktisch nur auf einer Felswand am Rande der Höhle. Wie hier sind viele der Felsen im Laufe der Jahrhunderte ausgehöhlt worden, ausgewaschen durch den ewigen Wind und das Meer, das immer wieder in diese Höhlen spült.
Nach der Höhlentour steht eine Kajaktour an. Katharina und ich sind überrascht, wie gut wir mit dem Kajak klarkommen. Es macht Spaß um die Felsen herumzufahren und auch einmal zwischen die engen Felswände zu schauen. Das Kajak haben wir bei einem Flusshaus gebucht, die Bewohner arbeiten auch als Fischer und so können wir uns die Krebse, die Sepia und Tintenfische einmal aus nächster Nähe ansehen. Diese werden nach dem Fang nicht getötet, sondern werden lebend weiter verkauft um dann in den Restaurants frisch serviert zu werden.
Die Nacht ist hier draußen sehr ruhig, nachdem auf den vielen Booten um uns herum endlich Ruhe eingekehrt ist. Der Abend wurde auf vielen Booten, genau wie bei uns, für Karaoke genutzt. Auch hier in Vietnam ist das eine Form der Freizeitgestaltung, die sehr populär ist. Jeder hält sich für einen guten Sänger und muss nach den Melodien internationaler Stars singen. Eine Überraschung haben wir mit unserem philippinischen Freund Benji erlebt, der uns mit einer Superstimme überrascht hat.
Das Frühstück am nächsten Morgen ist nur noch „einfach“ und danach beginnt eine etwa 2-stündige Rundfahrt durch die Bucht. Hierbei bekommen wir zum Kommentar unseres Guides einige Attraktionen zu sehen. Viele der Felsen im Wasser haben Namen und werden mit Gestalten aus der Tierwelt oder dem Alltag verglichen. Wir benötigen einige Fantasie um diesen Erklärungen folgen zu können. Es zeigt uns aber, dass sich die Menschen hier intensiv mit ihrer Bucht befassen.
Am Ende unserer Reise steht das Ausschiffen und die Rückfahrt nach Hanoi, wo wir noch einige Stunden verbringen, bevor wir uns mit dem Nachtexpress, Schlafwagen, auf den Weg nach Hue machen.
Es war sicher schön diesen Besuch in der Ha Long Bucht gemacht zu haben. Ob dieser Ausflug 85 $ wert war, steht auf einem anderen Blatt.
Bilder: Blick auf den Hafen; Unser Boot; Das Steuerhaus; Das Ruder; Das Boot unter Segeln; Blick in die Ha Long Bucht; Buchtbewohner und ihre Flusshäuser; Die Bucht; Eindrücke aus der Hang Sung Sot Höhle; das Boot liegt vor Anker; Der Blick einmal ohne Boote; Die Küssenden, ein Anziehungspunkt; Dieser Felsen ist auf dem vietnamesischen Geldschein zu finden;























































Samstag, 28. Mai 2011

Hanoi

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Günter:
Nach Kuala Lumpur sind wir sehr gespannt, wie Hanoi als Hauptstadt Vietnams auf uns wirken wird.
Dort angekommen haben wir erst einmal den Eindruck auf einem regionalen Flughafen zu sein. Dieser liegt mitten im Nichts und wir sind froh, uns einen Wagen beim Hotel gemietet zu haben, der uns abholt. Wer hier den wartenden Taxifahrern in die Hände fällt, die alle das beste und billigste Hotel kennen, ist chancenlos. Selbst wenn man klar und deutlich sagt und zeigt, welches Hotel man gebucht hat, wird man fast nie dorthin gebracht.
Unser Hotel liegt mitten in der Altstadt, nahe dem Kiem See, der ähnlich dem Aasee in Münster als Naherholungsbereich dient. Hanoi ist eine schöne Stadt, in der wir uns sofort wohl fühlen. Es gibt kaum Hochhäuser, die Stadt ist im alten französischen Kolonialstil erbaut und hat somit nur Häuser mit 3 bis 4 Stockwerken. Die letzten Jahre der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes sind allerdings auch an dieser Stadt nicht spurlos vorüber gegangen. Es fährt kaum noch jemand Fahrrad. Wer wissen will, warum Honda so steigende Umsatzzahlen hat, der braucht sich hier nur die Motorroller anzuschauen, die zu Tausenden, ähnlich wie in anderen asiatischen Ländern, die Straßen unsicher machen. Viele können sich mittlerweile ein Motorbike auf Pump zulegen, fahren kann hier kaum jemand. So ist es immer ein Abenteuer, wenn wir die Straße überqueren wollen. Dennoch haben wir schon nach 2 Tagen eine Technik entwickelt, wie wir durch den fließenden Verkehr, hier fährt niemand langsamer oder weicht Fußgängern aus, kommen, ohne überfahren zu werden.
Die Abende verbringen wir am Kiem See. Der ist sehr schön hergerichtet. Lichtspiele in vielfältiger Art machen das Sitzen auf den vielen Bänken zu einem beruhigenden Erlebnis. Hier treffen sich Liebespaare, Eltern gehen mit ihren Kindern spazieren und alte Menschen treffen sich zum Unterhalten oder zur Gymnastik.
An den Straßenrändern sitzen tagsüber die Arbeiterbrigaden, die als Gärtner die Anlagen sauber halten. Auf den Straßen geht der Handel noch von Tür zu Tür vor sich – wie in alten Zeiten. Die Frauen tragen die Körbe auf den Schultern oder haben auf ihren Fahrrädern Konstruktionen für den Transport von Körben gebaut.
Hier bekommen wir auch einen Fleyer mit der Ankündigung eines Konzertes in die Hände. Das vietnamesische Staatsorchester gibt am 23.05., an Inges Geburtstag, ein Konzert zum Thema Sommernachtstraum. Wir kaufen natürlich sofort Karten und haben in der Staatsoper einen wunderbaren Abend mit hervorragender Musik. Ein Abend der sich wirklich gelohnt hat.
An einem Nachmittag waren wir in dem weltberühmten Wasserpuppentheater. Dieses ist für Vietnam einzigartig. Seit Jahrhunderten werden auf dem Land und in den Städten mit diesen Puppen Geschichten und Ereignisse, Neuigkeiten und Veränderungen in Politik und Gesellschaft weitergegeben. Eine sehr schöne Form des Puppenspiels.
Das Leben spielt sich auch hier in Hanoi weitgehend auf der Straße ab. Es gibt viele Garküchen mit sehr leckerem und vor allem preiswertem Essen. Für 90000 Dong, etwa 3 €, bekommen wir hier ein Abendessen mir Getränken für 2 Personen. Wenn es dann auch manchmal Hund oder Katze ist, wen stört das schon, wenn es schmeckt.
Hanoi ist eine Stadt mit Flair und wir reisen sehr ungern weiter in die Ha Long Bucht. Aber wir wissen, dass wir nach 2 Tagen noch einmal wiederkommen werden, um uns zu verabschieden. Wenn es sich noch einmal ergibt, werden wir mit Sicherheit noch einmal nach Hanoi zurückkehren.
Bilder: Arbeiterbrigade bei der Gartenarbeit; Blick auf den Kiem See; Nachdenklich am See; Elektroverkabelung nach Vietnam Norm; Parkplatz für Mopets; Neu und Alt; Schlüsseldienst am Straßenrand; Nachts am See; Das Opernhaus; Eingang Frauenmuseum; 2 Bilder Landarbeit; Frauen als Brückenträger im Krieg; Landarbeit während des Krieges; Orchester des Wasserpuppentheaters; Szene aus dem Wasserpuppentheater; Günter beim Frisör; Schuhkauf; St. Joseph, wir sind wieder im katholischen Viertel; überfüllte Kirche; Garküche auf dem Bürgersteig; Outdoor Restaurant; 2 Bilder Straßenverkauf;





































































Mittwoch, 18. Mai 2011

Kuala Lumpur, alle nennen diese Stadt nur KL

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Günter

Kuala Lumpur ist eine Weltstadt, die uns fast erschlagen hat.
Hier angekommen haben wir uns erst einmal vom Flughafen auf den 70 km langen Weg in die Stadt gemacht. Unser Hotel liegt super zentral, genau in der Mitte zwischen den Petronas Towern, dem KL Tower, Chinatown, Little India und der sehr pompösen Neustadt.
Vor 150 Jahren war KL noch Weideland mit einigen Bauern und Händlern, vor 20 Jahren gab es kaum Hochhäuser. Heute hat KL eine Skyline, die alles vorstellbare in den Schatten stellt. Mit den Twin Towern mit einer Höhe von 430 m hat KL die höchsten Twin Tower der Welt.
Überall wird gebaut, höher und höher. Wir fühlen uns von dieser Stadt auf der einen Seite erdrückt. Der Lärm der Straßen, von Baustellen und den vielen Menschen, die wie Ameisen in den schier endlosen Geschäften ein- und ausgehen ist gewaltig. Auf der anderen Seite hat die Stadt etwas fesselndes, auch wir müssen uns die wichtigsten Dinge ansehen. Leben möchten wir hier beide nicht. Arm und Reich leben hier nebeneinander wie nirgendwo anders, wo wir in den letzten Monaten waren. Teure Luxusautos von BMW, Mercedes und Rolls Royce gehören ebenso zum Straßenbild, wie die vielen Armen, die abends und nachts auf den Gehsteigen und in den kleinen Parks schlafen.
Hier hat niemand Zeit, Kontakt zu den Einheimischen bekommen wir gerade noch im Guesthaus, hier sind alle daran interessiert uns „ihre Stadt“ schön zu reden und anzupreisen.
Kulturen leben hier nebeneinander und wir haben den Eindruck es ist gar keine Zeit dieses friedliche Nebeneinander durch Streit zu stören. Wir haben am 17.05. Buddhas Geburtstag miterlebt. Die Chinesen machen einen großen Umzug, die Straßen werden gesperrt und der Rest der Menschen lässt das geschehen. Morgen feiert halt eine andere Gruppe.
Nach 3 Tagen spüren wir deutlich, dass es Zeit wird weiter zu ziehen. Ob als nächstes Ziel die nächste Großstadt Hanoi eine gute Wahl war, wird sich noch zeigen.
Im Moment genießen wir die Ruhe in unserem Flughafenhotel, von wo aus wir morgen früh sehr zeitig weiterfliegen werden nach Vietnam.
Um einen Eindruck von dieser Stadt zu vermitteln, stellen wir einfach ein paar Bilder kommentarlos dazu.