Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Samstag, 30. Oktober 2010

Von Nunthala nach Cheplung

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Heute ist der 27.10.2010 und wir sind in Cheplung, an der Kreuzung, an der die Wege von Lukla und von Phaplu zusammen kommen, angelangt. Als wir hier ankamen, hat sich uns sofort ein anderes Bild gezeigt. Nachdem wir in den letzten Tagen durch sehr hübsche, aber deutlich arme Dörfer gekommen sind, ist hier sofort die Hauptstraße nach Namche Basar zuerkennen. Aber darüber mehr im nächsten Blog. Wie ist es uns in den letzten 3 Tagen ergangen?
Von Nunthala sind wir über Jubhling, Karikhola, Paija nach Cheplung gegangen. Wir zählen die wichtigsten Etappen auf, falls jemand Interesse hat unseren Weg in Nepal zu verfolgen. Für diese Etappen haben wir die letzten 3 Tage gebraucht und für uns festgestellt, dass diese Strecken mit einer täglichen Laufzeit von 6 -7 Stunden für uns dicke reichen. Die für die Tour festgelegten Strecken sind für uns zu anstrengend, daher haben wir unser tägliches Leistungspensum mit dem Guide neu festgelegt.
Was macht diese Touren nun so schwierig? Von Nunthala nach Karikhola haben wir einen Höhenunterschied von 1300 m überwunden, anschließend ging es wieder nach Cheplung über 1000 m hoch. Die Schwierigkeit der Wege haben wir schon angesprochen, möchten aber noch näher darauf eingehen. Teilweise sind die Stufen bis zu 50 cm hoch, was beim Hochsteigen zwar schwierig ist, das Absteigen ist aber noch schwerer. Wir müssen uns bei jedem Schritt sehr konzentrieren immer die richtige Stufe zu erwischen, nicht auszurutschen und immer genug Abstand von der Kante zu haben. Dort geht es oft senkrecht runter, es gibt halt keine Sicherheitssperren. Mit den Eseln und Maultieren haben wir uns mittlerweile arrangiert, obwohl diese ihre eigene Vorstellung haben, wer auf den Wegen Vorfahrt hat. Am Besten ist es immer diesen sturen Biestern aus dem Weg zu gehen. Neuerdings treffen wir auch Tiere auf dem Weg, die aussehen wie Ochsen aber eine Kreuzung aus Kuh und Yak sind. Diese Biester haben große Hörner und sind auf den schmalen Wegen sehr Angst einflößend. Hier heißt es immer nur einen sicheren Standplatz suchen.
Porter, die Träger auf den Wegen treffen wir immer an. Diese Menschen laufen die schwierigen Wege mit enormen Lasten, die oft ihrem eigenen Körpergewicht entsprechen. Wir trafen einen Porter, der 120 kg trug. Das Gewicht liegt auf dem Rücken, wird aber mit einem Band vom Kopf getragen.
Ja so sieht Günter das. Ich fragte mich über lange Strecken ob ich noch ganz sauber bin. Morgens aufstehen und laufen. Nach einer halben Stunde habe ich schon das Gefühl am Ende all meiner Kräfte zu sein. Ich beginne im Kopf Abschiedsbriefe zu schreiben, „Für die Nachwelt, die meinen verfaulten Gebeine in der Weite des Himalaja finden wird“. Mir ging es wirklich übel. Nur gekotzt habe ich nicht, sonst habe ich alle Stadien der völligen Erschöpfung durchgemacht. Also zuerst hatte ich Achillessehne, dann hatte ich Oberschenkel irgendwann hatte ich dann Rücken. Dann kam, Gott sei Dank die Nacht und viel und erholsamer Schlaf. Am nächsten Tag ging das ganze Spiel von vorne los. Nur war die Achillessehne nicht mehr ganz so nervig. Der Oberschenkel ließ auch auf sich warten, der Rücken war aber zuverlässig da. Manchmal, wenn dann gerade mal nichts weh tat und wir eine Pause machten, konnte ich so ganz allmählich die Umwelt wahrnehmen. Täler von einer Größe und Grandiosität vorher nicht vorstellbar. Wasserfälle mit einer gigantischen Kraft und Schönheit und das alles bei trockenem und tollem Wetter. Ja irgendwann ist das Erleben und Wahrnehmen und Erfahren über Menschen und Kultur dann doch spannender als Achillessehne, Oberschenkel und Rücken und wenn die nicht genug Aufmerksamkeit bekommen, dann melden die sich deutlich weniger. Ach übrigens, Günter hat weder Achillessehne noch Oberschenkel noch Rücken, er sagt, er hat nur Bauch.

Der Milchfluß


Mittagspause in den Bergen


Wege bergab

Blick ins Tal

Überall gibt es Wasserfälle

Porter bei der Arbeit

Typisches Lodge Zimmer


Blick aus dem Fenster

Wie lange das noch hält?
Morgentlicher Waschplatz mit Maultieren

Wir teilen uns die Wege
mit Portern, Maultieren und Ochsen
Fleischverkauf am Wegesrand


Fleischverkauf am Wegerand

Ein Kaufladen
Gegenverkehr

Geschafft, endlich im Himalaja

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So einfach wie wir es uns vorgestellt haben, ging es allerdings nicht. Nachdem wir am zweiten Tag schon morgens um 7:00 auf dem Flughafen waren, die Tickets haben wir sofort für den ersten Flug bekommen, sollte es um 8:30 losgehen. Hurra, wir waren fast schon in Lukla. Das unser Flug dann auf 10:30 verschoben wurde, war erst einmal nicht so schlimm, wir waren voller Hoffnung doch noch weg zu kommen.
Gegen 16:00, nachdem wir 9 Stunden auf dem Flughafen verbracht hatten, wurde unser Flug gestrichen. Es war mal wieder schlechtes Wetter in Lukla. Also haben wir uns mit Sonam zusammengesetzt und einen neuen Plan erstellt. Der Flug nach Lukla wurde gestrichen, es wurde ein Flug nach Phaplu für den anderen Morgen angesetzt. Von dort in einem 3 Stunden Marsch hoch zum Kloster Chiwang, um noch die Mandi Rimdu Zeremonie, die wir in Tengboche durch die Verzögerungen verpasst hatten, zu sehen. Die Treckingroute wurde umgestellt und alles schien in Ordnung.
So ganz nebenbei wurde dann klar, dass es in Chiwang keine Logdes gibt, das bedeutete zelten. Und das mit Günter, ich habe keine Lust mehr auf Camping ohne Luftmatratze. Aber gut, wir haben ja gesagt, um nicht noch einige Tage auf dem Flughafen rum zu sitzen.
Am Donnerstag ging es erneut zum Flughafen, der Flug ging pünktlich und um 10:00 waren wir in Phaplu, was geradezu an ein Wunder grenzte. Warum diese Propellermaschinen überhaupt noch fliegen ist uns unklar. Die Landebahn ist ein besserer Feldweg und so kurz, das es gerade reicht das Flugzeug bis zum Ende abzubremsen. Von da aus zur Logde um Tee zu trinken. Weiter sollten wir uns hier das neue Projekt ansehen. Fußweg ca. 20 Minuten. Daraus wurden hin und zurück 2,5 Stunden anstrengender Fußweg.
Nach unserer Rückkehr Mittagessen und dann los zum Kloster. Die zweite Hälfte des Fußweges sollte etwas steiler sein. Leider hatte „man“ vergessen uns zu sagen, dass etwas steiler hier ein Anstieg von 600 Höhenmetern ist. Gegen Abend kamen wir oben an, sehr ausgelaugt, aber stolz es geschafft zu haben.
Nun genug von uns. Über Sonam und Karma in Kathmandu haben wir schon geschrieben. Beide waren sehr bemüht unsere Treckingtour zu retten. Weiter war uns als Guide Sambhu zugeteilt gewesen, der uns rund um die Warterei auf dem Flug nach Lukla betreut hat. Er hat die Koffer geschleppt, die Tickets besorgt, für Essen und Getränke gesorgt. Hier dachten wir noch diese Betreuung sei durchgeführt worden, damit wir nicht ärgerlich werden.
Zum Flug nach Phaplu bekamen wir einen neuen Guide, Karma Sherpa, der uns nun bis zum Ende begleiten soll. Und jetzt bekommen wir langsam eine Vorstellung davon, was die Aufgabe eines Guide ist. Im Kloster durften wir unser Zelt nicht selber aufbauen, dass ist die Aufgabe des Guide. Er besorgt alles, was zum Leben nötig ist, sorgt für Wasser und serviert das Essen im Zelt. Ein Guide ist hier ein rundum Betreuer, der alle Probleme für uns löst. Und das wieder mit dem ewigen Lächeln, Freundlichkeit und großer Aufmerksamkeit für unser Wohlbefinden.
Nachdem wir an 2 Tagen mehrmals an den farbenprächtigen und ungewöhnlichen Zeremonien zum Mandi Rimdu teilgenommen haben, entschlossen wir uns am Samstag sehr kurzfristig weiter zu ziehen. Nachmittags zogen wir mit Guide und Porter weiter nach Ringmu, ein schwieriger Weg für den 3 Stunden angesetzt waren. Wir mussten den Weg schnell gehen, um vor der Dunkelheit um 18:00 anzukommen. Dies ist uns mit 5 Minuten Verspätung auch gelungen. Dies zeigt wieder deutlich, wie präzise die Guides selbst mit neuen Kunden und ohne Karten und GPS einen Weg planen und auch gehen können. Da es sich über den Tag immer mehr zugezogen hat, konnten wir auf dem Weg noch nicht erahnen welch ein grandioser Anblick uns am nächsten Tag erwarten würde. Die ersten schneebedeckten Berge ragten bis 6940m empor – sehr beeindruckend.
Die Logdes, in denen wir in den nächsten Tagen übernachten werden, sind einfach und die Zimmer nur mit 2 Betten ausgestattet. Am Abend sind wir nach dem Dinner um 20:00 schlafen gegangen. Das ist hier üblich, denn morgens um 5:00 geht der Tag mit dem Sonnenaufgang schon wieder los. Strom gibt es in Ringmu übrigens nicht. Gekocht wird über dem Holzfeuer, Licht bekommt man mit Kerzen.
Am nächsten Tag sind wir dann hoch nach Taksindu, ein langer und anstrengender Anstieg. Lustig wurde dann am Nachmittag der Abstieg nach Nunthala, hier ging es über 600 Höhenmeter runter. Runter wäre nicht schlimm gewesen, der Weg ist aber ganz anders, als wir es gedacht hatten. Es geht sehr steil abwärts, die Knie schreien nur noch Hilfe. Dazu kommt noch, dass der Weg nur aus losen Steinen und Geröll besteht, an vielen Stellen läuft Wasser vom Berg in den Weg. Alles in Allem ist es sehr rutschig und wir finden es teilweise auch gefährlich hier zu gehen. Es gibt keine Befestigungen am Weg, teilweise geht es an einer Seite steil bergab und den schmalen Weg, der oft nur einen Meter breit ist, müssen wir uns noch mit den Eselkarawanen teilen. Unser Porter, ein junger Mann von 17 Jahren, hat den Abstieg 30 Minuten schneller geschafft als wir, das liegt vielleicht daran, dass er noch 30 kg auf dem Buckel hat. Weiter haben uns immer wieder Maultierherden mit Treiber überholt, die läuten wie wir das von den Kühen auf der Alm kennen. Wir kommen immer wieder an Häusern vorbei, bei denen wir uns fragen, wie man in einer so abgeschiedenen Gegend leben kann. Vor jedem Haus sitzen, laufen, krabbeln Kinder die häufig mit einem `Namaste` grüßen und gespannt sind, ob die Fremden wohl etwas für sie dabei haben.
Wir sind beide froh, als wir gegen 15:00 in Nunthala ankommen und das Laufen für heute ein Ende hat.
Morgen geht es nach Bubsa, der Guide Karma sagt der Weg ist leichter, aber das sagt er immer.

Flughafen Kathmandu


Im Flugzeug



Flughafen Phaplu

Innenstadt Phaplu mit Guide Karma

Im Treckingcamp

Pause
im Camp

Mandi Rimdu Fest mit Lama

Gäste des Festes

Mudras
der Mönche


Ein Maskentanz

Die ersten Sechstausender


Mit
Guide Karma auf Treckingtour


Manchmal gibt es auch Brücken

Wir
mit Eseln bergab



Furwa unser Porter



Dienstag, 26. Oktober 2010

Gute Nachrichten aus dem Himalaya!

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Hallo liebe Familie und Freunde!

Bestimmt warten schon viele von Euch auf Neuigkeiten von unseren Lieben aus dem Himalaya. Gerade habe ich mit Günter telefoniert - es geht den Beiden gut :)
Die Trekkingtour ist sehr schön und ein tolles Naturschauspiel. Am Wochenende haben sie wieder Internetanschluss und werden selbst einen Blog einstellen.

Bis dahin,
Steffi Loewke

Dienstag, 19. Oktober 2010

Im Himalaja ??

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Das dachten wir jedenfalls. Aber es kommt oft anders als gedacht. Am Morgen waren wir etwas verspätet, aber immer noch in der Zeit, gegen 8:30 auf dem Flughafen. Ich hatte übrigens meine geliebte Kappe im Hotel vergessen, na ja, dann muss ich mir eine neue kaufen. In der letzten Zeit stoßen wir oft auf Ameisenhaufen, so auch hier. Der Flughafen war gerammelt voll. Wir trafen auf Österreicher, die hier schon den vierten Tag auf ihren Flug nach Lukla warteten. Hunderte von Menschen warteten auf ihre Flüge.
Warum die Flüge nicht gingen, ist niemandem so richtig klar. Die einen sagen, es liegt am Wetter in Lukla, die anderen meinen das Wetter in Kathmandu sei schuld. Es wäre aber auch möglich, dass die Zeremonie die Ursache ist, da nun alle nach Hause möchten. Weitere Gruppen mixen sich ihre eigenen Gründe aus diesen dreien zusammen.
Um 12:00 kam unser Reiseveranstalter Karman und teilte uns mit, dass unser Flug gestrichen sei – also zurück zum Hotel. Hurra, ich bekomme meine Kappe wieder! Natürlich ruft hier niemand im Hotel an und fragt, ob das Zimmer noch frei ist. Nein, wir fahren 40 Minuten zum Hotel um festzustellen, dass alle Zimmer belegt sind. Aber die Chefin wird schon was finden. Nach einer weiteren halben Stunde ist klar, es gibt kein Zimmer.
Da wir vor zwei Tagen den Wunsch geäußert haben, einmal in einem buddhistischen Kloster zu übernachten, geht nun der Weg etwa eine halbe Stunde dorthin. Natürlich hat auch hier niemand angerufen, ob Zimmer frei sind – aber wir haben Glück und können einchecken. Wir sind sofort begeistert von dieser Anlage und beschließen, die 4 Wochen, die wir im Schulprojekt sind, hier zu wohnen. Also hatte der gestrichene Flug den Sinn meine Kappe zurück zu bekommen und dieses Kloster zu finden – super Tag, obwohl wir noch immer nicht im Himalaja sind.
Am Nachmittag treffen wir hier übrigens Karma, der uns sagt, dass Schulprojekt sei nicht so spannend, er hat aber ein anderes Projekt für uns, irgendwo in den Bergen. Hier wird eine Art Internat für Mädchen gebaut, um einiges für die Bildung der Mädels zu tun. Damit sind unser Wohnen im Kloster und das Schulprojekt wieder offen. Aber es wird sich alles klären, oder auch nicht, es kann möglich sein oder auch nicht, in Nepal weiß niemand was morgen kommt.
Wir hoffen jedenfalls, dass Morgen um 8:15 unser Flug nach Lukla geht!

Montag, 18. Oktober 2010

Kathmandu in Nepal

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Uff, endlich sind wir da. Nachdem wir am Freitag gegen 11:00 gestartet sind, haben wir über die Umwege Singapur und Delhi am Samstagmorgen um 8:30 Kathmandu (1400m) erreicht.
Am Flughafen wurden wir abgeholt und zum Hotel Utse im Stadtteil Thamel gefahren. Wir konnten unser Zimmer problemlos beziehen und haben uns anschließend auf den Weg gemacht, Thamel zu erkunden. Die Reizüberflutung, die uns hier erwartete ist nur schwer zu beschreiben. Alles hängt voll mit riesigen, bunten Werbeplakaten. Auf den engen Straßen, ca. 4m breit, tummeln sich Menschenmassen, die sich die Straße mit immer laut hupenden Autos und Motorbikes teilen.
Das Alles erinnert sehr an Bali. Nachdem wir etwas gegessen haben, sind wir zum Hotel zurück und haben uns erst einmal ausgeruht. Am Abend trafen aus Deutschland Susanne und Dendi Sherpa ein, über die wir den Trip in Nepal gebucht haben. Es ist Zufall, dass wir zur gleichen Zeit hier sind. So haben wir aber die Möglichkeit mit Susanne und Dendi, der selber viele Jahre lang als Guide im Himalaja gearbeitet hat, zwei Tage zu verbringen, bis wir am Dienstagmorgen zur Trekkingtour aufbrechen werden.
Wir haben von Dendi, der viele Jahre lang in Kathmandu gelebt hat, sehr viel über Land und Leute erfahren. Er hat uns dem Reiseveranstalter Karma und seiner Frau Sonam vorgestellt, die hier das Schulprojekt leiten, indem wir nach unserer Tour arbeiten werden. Die Schule haben wir schon besichtigt, allerdings waren keine Kinder dort, weil auch hier zurzeit eine längere Zeremonie gefeiert wird.
Wir haben nun mit Flores den südlichsten Teil Südostasiens kennen gelernt, in Nepal sind wir im Nördlichsten. Die Menschen aber scheinen die Gleichen zu sein. Da wir in den 2 Tagen viele kulturelle Dinge abgegrast haben, wir hatten gute Guides, konnten wir über die Menschen hier nur erfahren, was uns Susanne und Dendi erzählt haben. Ein näherer Kontakt wird erst möglich sein, wenn wir in 3 Wochen das Schulprojekt beginnen.
Gerade haben wir unsere Taschen für die Treckingtour gepackt, alles andere, was wir nicht brauchen, wird im Hotel bis zu unserer Rückkehr eingelagert. Wir sind schon sehr gespannt auf Morgen, es soll gegen 6:00 losgehen, das kann so sein, vielleicht aber auch nicht. Es geht dann per Flugzeug nach Lukla (2810m), die kürzeste Landebahn der Welt, in den Bergen am Fuß des Mount Everest gelegen. Danach geht es dann schon weiter zur ersten Station, nach Phakding (2610m).
Da wir nicht genau wissen, wo wir das nächste Internet Cafe finden, können unsere Blogs bis zum 10. November unregelmäßig oder gar nicht eintrudeln. Unsere Leser wissen dann, warum. Wir werden auf jeden Fall jeden Tag dieser für uns aufregenden Reise dokumentieren.



1. Dendi Sherpa

2. Rikschafahrt durch Kathmandu

3. Zeremonie im Tempel


4. Besuch in Dundhas (Tempelanlage)
5. Tempel in Kathmandu


7. Die Schule in Kathmandu
6. Zeremonie in Kathmandu


8. Besprechung vor dem Klassenraum



9. Buddhas Augen

10. Bouddhanath Tempel mit Gebetsfahnen


11. Vor der Gebetsmühle

12. Günter mit Susanne und Sonam


Mittwoch, 13. Oktober 2010

Bali, seine Kultur und seine Menschen

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Was uns die letzten Tage begleitet hat, sind Menschen die uns immer anlächeln, Menschen die nicht nur freundlich scheinen, sondern dies auch wirklich sind. Dies ist sehr deutlich zu spüren. Der Taxifahrer, der immer wieder fragt, ob wir heute oder morgen ein Taxi benötigen und immer wieder ein nein zur Antwort bekommt. Die Verkäufer, die immer wieder fragen, ob wir einen Sarong benötigen sind nie ablehnend, wenn wir nein sagen. Hier ist deutlich zu spüren, dass trotz Arbeit und der Notwendigkeit Geld zu verdienen, die Herzlichkeit sehr wichtig ist.
Es ist egal, mit wem wir hier sprechen, wen wir um Hilfe bitten, jeder hat Zeit uns zuzuhören und uns eine Antwort auf unsere Fragen zu geben. Es wird immer wiederholt was wir sagen, paraphrasieren gehört hier zur Kommunikationskultur, um auch sicher unsere Frage zu beantworten. Wir können sehen, dass die Menschen hier für ihr Geld arbeiten müssen, es hat aber nicht die oberste Priorität im Leben, wie bei uns in Europa. Hier ist immer Zeit für den anderen da. Wir hatten schon vor 2 Jahren in Thailand den Eindruck, dass die Lebenseinstellung in Südostasien anders ist, dies hat sich in Indonesien bestätigt.
Oft sitzen Menschen am Straßenrand zusammen und sprechen miteinander. Es fällt auf, dass diese Menschen (Frauen mit Frauen und Kindern und Männer unter sich) sehr eng zusammen sitzen, hier wird Nähe gesucht. Kommunikation hat hier augenscheinlich auch viel mit Körperlichkeit zu tun.
Am Sonntag waren wir bei einer Lekong Dance Veranstaltung. Unter den Klängen eines Gamelan Orchesters wurde eine Episode aus der Geschichte der Insel getanzt. Überwältigend waren Farben und Formen der Darsteller, besonders die Fähigkeit mit dem ganzen Körper, einschließlich der Fingerbewegungen zu tanzen. Fremd war für uns die Musik, die wir eher als disharmonisch und ohne erkennbaren Rhythmus empfanden.
Aber nicht nur die Menschen interessieren uns auf Bali, obwohl das immer Vorrang haben wird. Auch die Geschichte ist interessant, also sind wir zu einer weiteren Inseltour auf die Nordseite aufgebrochen. Wir haben einen Mietwagen mit Fahrer für 32,- € gemietet und sind 10 Stunden über die Insel gefahren. Auf dem Weg nach Lovina Beach auf der Nordseite Balis, haben wir uns 3 Tempel angesehen, die teilweise schon sehr verfallen waren. Viele dieser Tempel liegen im Urwald, verfügen über einen eigenen Fluss und sind landschaftlich sehr schön gelegen. Der Elephant Temple in Goa Gaja hat viele kleine Tempel, die im Urwald verstreut sind und nur über schmale Pfade erreicht werden können. In Mengwi haben wir den Taman Agun Tempel besucht, hier spielen Schlangen eine große Rolle. Katharina konnte sich nicht hinreißen lassen, eine etwa 4 m lange Python zum Spielen auf die Schulter zu nehmen. In Bedugul liegt der Wassertempel Ulun Danu direkt am See, mehrere künstliche Inseln dienen als Gebetsstätten. Der Garten ist sehr groß und mit vielen Skulpturen und Blumen angelegt. Es fand hier gerade eine Zeremonie statt, sodass wir nicht in den Haupttempel hinein konnten.
Zeremonie ist übrigens das Stichwort. Auf dieser recht kleinen Insel soll es über 16000 Tempel geben. Das bedeutet, dass es auch dauernd irgendwo eine Zeremonie geben muss. Und das ist wirklich so. Auf unserem Weg über die Insel fahren wir mehrmals durch festlich geschmückte Dörfer, in denen festlich gekleidete Menschen eine Zeremonie anhalten. Die Religion spielt nicht nur eine große Rolle, die Menschen leben ihre Religion auch, sie haben Zeit dafür. Katharina fühlte sich sehr an die Fronleichnamprozession von früher erinnert.
Weiter ging es dann zum Git Git Wasserfall, der hoch in den Bergen liegt (ca.2500m hoch). Diese Besichtigung ist dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. In den Bergen brach unvermittelt ein Sturzregen los, der einem Wasserfall in nichts nachstand. Solch einen Regenschauer haben wir in Deutschland noch nie erlebt, innerhalb weniger Sekunden standen die Straßen unter Wasser, Schlamm und Geröll wurden über die Straße gespült. Die Besichtigung Git Git musste ausfallen und es ging direkt weiter nach Lovina Beach. Schon von den Bergen aus konnten wir sehen, dass an der Küste strahlender Sonnenschein herrschte. Der Strand selber ist Touristenstrand, ohne Besonderheiten. Zu erwähnen ist lediglich, dass die Preise hier weit geringer sind als in Ubud oder der an der Südküste.
Das nächste Highlight waren dann die heiligen, heißen Quellen, eine Anlage die mitten in den Urwald gebaut ist. Hier ist das Baden in 38 Grad warmem Wasser möglich, um sich herum der Dschungel. Dies war für uns ein beeindruckendes Erlebnis, hier waren ein Mix aus Touristen und Einheimischen die Gäste. Als Letztes hatten wir einen Buddhistischen Tempel, den Brahma Vihara Arama auf dem Reiseplan. Diese Anlage wird noch aktiv genutzt und liegt auf einem Berg mit einem wunderschönen Blick über die Berge bis zum Meer.
Danach ging es zurück nach Ubud. Wir fuhren in die Dunkelheit hinein und wieder beeindruckte uns die Tatsache, dass es keine erkennbaren Unfälle gibt, obwohl viele Autos und Mopets ohne Licht fahren und das auf den schmalen Straßen. In den Bergen kam noch Nebel hinzu, sodass die Rückfahrt sehr unwirklich war.
Wir sind der Meinung, nun genug von der Insel gesehen zu haben und werden die letzten 3 Tage zum Ausruhen und Entspannen nutzen. Falls uns jemand schreibt, auch unsere Mails lesen. Am Freitag geht es dann weiter von Denpassar über Singapur, Dehli nach Kathmandu, wo wir am Samstag eintreffen werden.
Unser nächster Blog wird euch dann von Nepal aus erreichen, bevor wir Anfang nächster Woche zu unserer Treckingtour durch den Himalaja aufbrechen werden.
Viele Grüße an alle unsere Leser aus Bali.


1. Lekong Dance

2. Sonnenaufgang vor unserem Balkon



3. Goa Gajah Tempel im Dschungel



4. Taman Ajur Tempel


5. Klun Danu Wassertempel


6. Holy Hot Springs Air Panas Banjar

7. Günter am heiligen Wasser


8. Brahma Vihara Arama Buddhistischer Tempel




9. Haupttempel
10. Groß genug zum Moped fahren?;



11. Bauern leben in ihren Reisterassen


12. Tauchgebiet in den Bergen?;



13. Frühstück im Home Stay;