Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Samstag, 30. Oktober 2010

Geschafft, endlich im Himalaja

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So einfach wie wir es uns vorgestellt haben, ging es allerdings nicht. Nachdem wir am zweiten Tag schon morgens um 7:00 auf dem Flughafen waren, die Tickets haben wir sofort für den ersten Flug bekommen, sollte es um 8:30 losgehen. Hurra, wir waren fast schon in Lukla. Das unser Flug dann auf 10:30 verschoben wurde, war erst einmal nicht so schlimm, wir waren voller Hoffnung doch noch weg zu kommen.
Gegen 16:00, nachdem wir 9 Stunden auf dem Flughafen verbracht hatten, wurde unser Flug gestrichen. Es war mal wieder schlechtes Wetter in Lukla. Also haben wir uns mit Sonam zusammengesetzt und einen neuen Plan erstellt. Der Flug nach Lukla wurde gestrichen, es wurde ein Flug nach Phaplu für den anderen Morgen angesetzt. Von dort in einem 3 Stunden Marsch hoch zum Kloster Chiwang, um noch die Mandi Rimdu Zeremonie, die wir in Tengboche durch die Verzögerungen verpasst hatten, zu sehen. Die Treckingroute wurde umgestellt und alles schien in Ordnung.
So ganz nebenbei wurde dann klar, dass es in Chiwang keine Logdes gibt, das bedeutete zelten. Und das mit Günter, ich habe keine Lust mehr auf Camping ohne Luftmatratze. Aber gut, wir haben ja gesagt, um nicht noch einige Tage auf dem Flughafen rum zu sitzen.
Am Donnerstag ging es erneut zum Flughafen, der Flug ging pünktlich und um 10:00 waren wir in Phaplu, was geradezu an ein Wunder grenzte. Warum diese Propellermaschinen überhaupt noch fliegen ist uns unklar. Die Landebahn ist ein besserer Feldweg und so kurz, das es gerade reicht das Flugzeug bis zum Ende abzubremsen. Von da aus zur Logde um Tee zu trinken. Weiter sollten wir uns hier das neue Projekt ansehen. Fußweg ca. 20 Minuten. Daraus wurden hin und zurück 2,5 Stunden anstrengender Fußweg.
Nach unserer Rückkehr Mittagessen und dann los zum Kloster. Die zweite Hälfte des Fußweges sollte etwas steiler sein. Leider hatte „man“ vergessen uns zu sagen, dass etwas steiler hier ein Anstieg von 600 Höhenmetern ist. Gegen Abend kamen wir oben an, sehr ausgelaugt, aber stolz es geschafft zu haben.
Nun genug von uns. Über Sonam und Karma in Kathmandu haben wir schon geschrieben. Beide waren sehr bemüht unsere Treckingtour zu retten. Weiter war uns als Guide Sambhu zugeteilt gewesen, der uns rund um die Warterei auf dem Flug nach Lukla betreut hat. Er hat die Koffer geschleppt, die Tickets besorgt, für Essen und Getränke gesorgt. Hier dachten wir noch diese Betreuung sei durchgeführt worden, damit wir nicht ärgerlich werden.
Zum Flug nach Phaplu bekamen wir einen neuen Guide, Karma Sherpa, der uns nun bis zum Ende begleiten soll. Und jetzt bekommen wir langsam eine Vorstellung davon, was die Aufgabe eines Guide ist. Im Kloster durften wir unser Zelt nicht selber aufbauen, dass ist die Aufgabe des Guide. Er besorgt alles, was zum Leben nötig ist, sorgt für Wasser und serviert das Essen im Zelt. Ein Guide ist hier ein rundum Betreuer, der alle Probleme für uns löst. Und das wieder mit dem ewigen Lächeln, Freundlichkeit und großer Aufmerksamkeit für unser Wohlbefinden.
Nachdem wir an 2 Tagen mehrmals an den farbenprächtigen und ungewöhnlichen Zeremonien zum Mandi Rimdu teilgenommen haben, entschlossen wir uns am Samstag sehr kurzfristig weiter zu ziehen. Nachmittags zogen wir mit Guide und Porter weiter nach Ringmu, ein schwieriger Weg für den 3 Stunden angesetzt waren. Wir mussten den Weg schnell gehen, um vor der Dunkelheit um 18:00 anzukommen. Dies ist uns mit 5 Minuten Verspätung auch gelungen. Dies zeigt wieder deutlich, wie präzise die Guides selbst mit neuen Kunden und ohne Karten und GPS einen Weg planen und auch gehen können. Da es sich über den Tag immer mehr zugezogen hat, konnten wir auf dem Weg noch nicht erahnen welch ein grandioser Anblick uns am nächsten Tag erwarten würde. Die ersten schneebedeckten Berge ragten bis 6940m empor – sehr beeindruckend.
Die Logdes, in denen wir in den nächsten Tagen übernachten werden, sind einfach und die Zimmer nur mit 2 Betten ausgestattet. Am Abend sind wir nach dem Dinner um 20:00 schlafen gegangen. Das ist hier üblich, denn morgens um 5:00 geht der Tag mit dem Sonnenaufgang schon wieder los. Strom gibt es in Ringmu übrigens nicht. Gekocht wird über dem Holzfeuer, Licht bekommt man mit Kerzen.
Am nächsten Tag sind wir dann hoch nach Taksindu, ein langer und anstrengender Anstieg. Lustig wurde dann am Nachmittag der Abstieg nach Nunthala, hier ging es über 600 Höhenmeter runter. Runter wäre nicht schlimm gewesen, der Weg ist aber ganz anders, als wir es gedacht hatten. Es geht sehr steil abwärts, die Knie schreien nur noch Hilfe. Dazu kommt noch, dass der Weg nur aus losen Steinen und Geröll besteht, an vielen Stellen läuft Wasser vom Berg in den Weg. Alles in Allem ist es sehr rutschig und wir finden es teilweise auch gefährlich hier zu gehen. Es gibt keine Befestigungen am Weg, teilweise geht es an einer Seite steil bergab und den schmalen Weg, der oft nur einen Meter breit ist, müssen wir uns noch mit den Eselkarawanen teilen. Unser Porter, ein junger Mann von 17 Jahren, hat den Abstieg 30 Minuten schneller geschafft als wir, das liegt vielleicht daran, dass er noch 30 kg auf dem Buckel hat. Weiter haben uns immer wieder Maultierherden mit Treiber überholt, die läuten wie wir das von den Kühen auf der Alm kennen. Wir kommen immer wieder an Häusern vorbei, bei denen wir uns fragen, wie man in einer so abgeschiedenen Gegend leben kann. Vor jedem Haus sitzen, laufen, krabbeln Kinder die häufig mit einem `Namaste` grüßen und gespannt sind, ob die Fremden wohl etwas für sie dabei haben.
Wir sind beide froh, als wir gegen 15:00 in Nunthala ankommen und das Laufen für heute ein Ende hat.
Morgen geht es nach Bubsa, der Guide Karma sagt der Weg ist leichter, aber das sagt er immer.

Flughafen Kathmandu


Im Flugzeug



Flughafen Phaplu

Innenstadt Phaplu mit Guide Karma

Im Treckingcamp

Pause
im Camp

Mandi Rimdu Fest mit Lama

Gäste des Festes

Mudras
der Mönche


Ein Maskentanz

Die ersten Sechstausender


Mit
Guide Karma auf Treckingtour


Manchmal gibt es auch Brücken

Wir
mit Eseln bergab



Furwa unser Porter



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