Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Samstag, 30. Oktober 2010

Von Nunthala nach Cheplung

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Heute ist der 27.10.2010 und wir sind in Cheplung, an der Kreuzung, an der die Wege von Lukla und von Phaplu zusammen kommen, angelangt. Als wir hier ankamen, hat sich uns sofort ein anderes Bild gezeigt. Nachdem wir in den letzten Tagen durch sehr hübsche, aber deutlich arme Dörfer gekommen sind, ist hier sofort die Hauptstraße nach Namche Basar zuerkennen. Aber darüber mehr im nächsten Blog. Wie ist es uns in den letzten 3 Tagen ergangen?
Von Nunthala sind wir über Jubhling, Karikhola, Paija nach Cheplung gegangen. Wir zählen die wichtigsten Etappen auf, falls jemand Interesse hat unseren Weg in Nepal zu verfolgen. Für diese Etappen haben wir die letzten 3 Tage gebraucht und für uns festgestellt, dass diese Strecken mit einer täglichen Laufzeit von 6 -7 Stunden für uns dicke reichen. Die für die Tour festgelegten Strecken sind für uns zu anstrengend, daher haben wir unser tägliches Leistungspensum mit dem Guide neu festgelegt.
Was macht diese Touren nun so schwierig? Von Nunthala nach Karikhola haben wir einen Höhenunterschied von 1300 m überwunden, anschließend ging es wieder nach Cheplung über 1000 m hoch. Die Schwierigkeit der Wege haben wir schon angesprochen, möchten aber noch näher darauf eingehen. Teilweise sind die Stufen bis zu 50 cm hoch, was beim Hochsteigen zwar schwierig ist, das Absteigen ist aber noch schwerer. Wir müssen uns bei jedem Schritt sehr konzentrieren immer die richtige Stufe zu erwischen, nicht auszurutschen und immer genug Abstand von der Kante zu haben. Dort geht es oft senkrecht runter, es gibt halt keine Sicherheitssperren. Mit den Eseln und Maultieren haben wir uns mittlerweile arrangiert, obwohl diese ihre eigene Vorstellung haben, wer auf den Wegen Vorfahrt hat. Am Besten ist es immer diesen sturen Biestern aus dem Weg zu gehen. Neuerdings treffen wir auch Tiere auf dem Weg, die aussehen wie Ochsen aber eine Kreuzung aus Kuh und Yak sind. Diese Biester haben große Hörner und sind auf den schmalen Wegen sehr Angst einflößend. Hier heißt es immer nur einen sicheren Standplatz suchen.
Porter, die Träger auf den Wegen treffen wir immer an. Diese Menschen laufen die schwierigen Wege mit enormen Lasten, die oft ihrem eigenen Körpergewicht entsprechen. Wir trafen einen Porter, der 120 kg trug. Das Gewicht liegt auf dem Rücken, wird aber mit einem Band vom Kopf getragen.
Ja so sieht Günter das. Ich fragte mich über lange Strecken ob ich noch ganz sauber bin. Morgens aufstehen und laufen. Nach einer halben Stunde habe ich schon das Gefühl am Ende all meiner Kräfte zu sein. Ich beginne im Kopf Abschiedsbriefe zu schreiben, „Für die Nachwelt, die meinen verfaulten Gebeine in der Weite des Himalaja finden wird“. Mir ging es wirklich übel. Nur gekotzt habe ich nicht, sonst habe ich alle Stadien der völligen Erschöpfung durchgemacht. Also zuerst hatte ich Achillessehne, dann hatte ich Oberschenkel irgendwann hatte ich dann Rücken. Dann kam, Gott sei Dank die Nacht und viel und erholsamer Schlaf. Am nächsten Tag ging das ganze Spiel von vorne los. Nur war die Achillessehne nicht mehr ganz so nervig. Der Oberschenkel ließ auch auf sich warten, der Rücken war aber zuverlässig da. Manchmal, wenn dann gerade mal nichts weh tat und wir eine Pause machten, konnte ich so ganz allmählich die Umwelt wahrnehmen. Täler von einer Größe und Grandiosität vorher nicht vorstellbar. Wasserfälle mit einer gigantischen Kraft und Schönheit und das alles bei trockenem und tollem Wetter. Ja irgendwann ist das Erleben und Wahrnehmen und Erfahren über Menschen und Kultur dann doch spannender als Achillessehne, Oberschenkel und Rücken und wenn die nicht genug Aufmerksamkeit bekommen, dann melden die sich deutlich weniger. Ach übrigens, Günter hat weder Achillessehne noch Oberschenkel noch Rücken, er sagt, er hat nur Bauch.

Der Milchfluß


Mittagspause in den Bergen


Wege bergab

Blick ins Tal

Überall gibt es Wasserfälle

Porter bei der Arbeit

Typisches Lodge Zimmer


Blick aus dem Fenster

Wie lange das noch hält?
Morgentlicher Waschplatz mit Maultieren

Wir teilen uns die Wege
mit Portern, Maultieren und Ochsen
Fleischverkauf am Wegesrand


Fleischverkauf am Wegerand

Ein Kaufladen
Gegenverkehr

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