Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Mittwoch, 13. Oktober 2010

Bali, seine Kultur und seine Menschen

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Was uns die letzten Tage begleitet hat, sind Menschen die uns immer anlächeln, Menschen die nicht nur freundlich scheinen, sondern dies auch wirklich sind. Dies ist sehr deutlich zu spüren. Der Taxifahrer, der immer wieder fragt, ob wir heute oder morgen ein Taxi benötigen und immer wieder ein nein zur Antwort bekommt. Die Verkäufer, die immer wieder fragen, ob wir einen Sarong benötigen sind nie ablehnend, wenn wir nein sagen. Hier ist deutlich zu spüren, dass trotz Arbeit und der Notwendigkeit Geld zu verdienen, die Herzlichkeit sehr wichtig ist.
Es ist egal, mit wem wir hier sprechen, wen wir um Hilfe bitten, jeder hat Zeit uns zuzuhören und uns eine Antwort auf unsere Fragen zu geben. Es wird immer wiederholt was wir sagen, paraphrasieren gehört hier zur Kommunikationskultur, um auch sicher unsere Frage zu beantworten. Wir können sehen, dass die Menschen hier für ihr Geld arbeiten müssen, es hat aber nicht die oberste Priorität im Leben, wie bei uns in Europa. Hier ist immer Zeit für den anderen da. Wir hatten schon vor 2 Jahren in Thailand den Eindruck, dass die Lebenseinstellung in Südostasien anders ist, dies hat sich in Indonesien bestätigt.
Oft sitzen Menschen am Straßenrand zusammen und sprechen miteinander. Es fällt auf, dass diese Menschen (Frauen mit Frauen und Kindern und Männer unter sich) sehr eng zusammen sitzen, hier wird Nähe gesucht. Kommunikation hat hier augenscheinlich auch viel mit Körperlichkeit zu tun.
Am Sonntag waren wir bei einer Lekong Dance Veranstaltung. Unter den Klängen eines Gamelan Orchesters wurde eine Episode aus der Geschichte der Insel getanzt. Überwältigend waren Farben und Formen der Darsteller, besonders die Fähigkeit mit dem ganzen Körper, einschließlich der Fingerbewegungen zu tanzen. Fremd war für uns die Musik, die wir eher als disharmonisch und ohne erkennbaren Rhythmus empfanden.
Aber nicht nur die Menschen interessieren uns auf Bali, obwohl das immer Vorrang haben wird. Auch die Geschichte ist interessant, also sind wir zu einer weiteren Inseltour auf die Nordseite aufgebrochen. Wir haben einen Mietwagen mit Fahrer für 32,- € gemietet und sind 10 Stunden über die Insel gefahren. Auf dem Weg nach Lovina Beach auf der Nordseite Balis, haben wir uns 3 Tempel angesehen, die teilweise schon sehr verfallen waren. Viele dieser Tempel liegen im Urwald, verfügen über einen eigenen Fluss und sind landschaftlich sehr schön gelegen. Der Elephant Temple in Goa Gaja hat viele kleine Tempel, die im Urwald verstreut sind und nur über schmale Pfade erreicht werden können. In Mengwi haben wir den Taman Agun Tempel besucht, hier spielen Schlangen eine große Rolle. Katharina konnte sich nicht hinreißen lassen, eine etwa 4 m lange Python zum Spielen auf die Schulter zu nehmen. In Bedugul liegt der Wassertempel Ulun Danu direkt am See, mehrere künstliche Inseln dienen als Gebetsstätten. Der Garten ist sehr groß und mit vielen Skulpturen und Blumen angelegt. Es fand hier gerade eine Zeremonie statt, sodass wir nicht in den Haupttempel hinein konnten.
Zeremonie ist übrigens das Stichwort. Auf dieser recht kleinen Insel soll es über 16000 Tempel geben. Das bedeutet, dass es auch dauernd irgendwo eine Zeremonie geben muss. Und das ist wirklich so. Auf unserem Weg über die Insel fahren wir mehrmals durch festlich geschmückte Dörfer, in denen festlich gekleidete Menschen eine Zeremonie anhalten. Die Religion spielt nicht nur eine große Rolle, die Menschen leben ihre Religion auch, sie haben Zeit dafür. Katharina fühlte sich sehr an die Fronleichnamprozession von früher erinnert.
Weiter ging es dann zum Git Git Wasserfall, der hoch in den Bergen liegt (ca.2500m hoch). Diese Besichtigung ist dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. In den Bergen brach unvermittelt ein Sturzregen los, der einem Wasserfall in nichts nachstand. Solch einen Regenschauer haben wir in Deutschland noch nie erlebt, innerhalb weniger Sekunden standen die Straßen unter Wasser, Schlamm und Geröll wurden über die Straße gespült. Die Besichtigung Git Git musste ausfallen und es ging direkt weiter nach Lovina Beach. Schon von den Bergen aus konnten wir sehen, dass an der Küste strahlender Sonnenschein herrschte. Der Strand selber ist Touristenstrand, ohne Besonderheiten. Zu erwähnen ist lediglich, dass die Preise hier weit geringer sind als in Ubud oder der an der Südküste.
Das nächste Highlight waren dann die heiligen, heißen Quellen, eine Anlage die mitten in den Urwald gebaut ist. Hier ist das Baden in 38 Grad warmem Wasser möglich, um sich herum der Dschungel. Dies war für uns ein beeindruckendes Erlebnis, hier waren ein Mix aus Touristen und Einheimischen die Gäste. Als Letztes hatten wir einen Buddhistischen Tempel, den Brahma Vihara Arama auf dem Reiseplan. Diese Anlage wird noch aktiv genutzt und liegt auf einem Berg mit einem wunderschönen Blick über die Berge bis zum Meer.
Danach ging es zurück nach Ubud. Wir fuhren in die Dunkelheit hinein und wieder beeindruckte uns die Tatsache, dass es keine erkennbaren Unfälle gibt, obwohl viele Autos und Mopets ohne Licht fahren und das auf den schmalen Straßen. In den Bergen kam noch Nebel hinzu, sodass die Rückfahrt sehr unwirklich war.
Wir sind der Meinung, nun genug von der Insel gesehen zu haben und werden die letzten 3 Tage zum Ausruhen und Entspannen nutzen. Falls uns jemand schreibt, auch unsere Mails lesen. Am Freitag geht es dann weiter von Denpassar über Singapur, Dehli nach Kathmandu, wo wir am Samstag eintreffen werden.
Unser nächster Blog wird euch dann von Nepal aus erreichen, bevor wir Anfang nächster Woche zu unserer Treckingtour durch den Himalaja aufbrechen werden.
Viele Grüße an alle unsere Leser aus Bali.


1. Lekong Dance

2. Sonnenaufgang vor unserem Balkon



3. Goa Gajah Tempel im Dschungel



4. Taman Ajur Tempel


5. Klun Danu Wassertempel


6. Holy Hot Springs Air Panas Banjar

7. Günter am heiligen Wasser


8. Brahma Vihara Arama Buddhistischer Tempel




9. Haupttempel
10. Groß genug zum Moped fahren?;



11. Bauern leben in ihren Reisterassen


12. Tauchgebiet in den Bergen?;



13. Frühstück im Home Stay;

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