Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Freitag, 25. März 2011

Donsol und Walhaie

Guenter:
in Cambodia hatten wir uns entschlossen, auf gut Glueck auf die Philippinen nach Donsol zu fliegen. Dort sollten Ende Maerz Walhaie zu finden sein. Wir waren von Montag morgen bis Dienstag nachmittag per Bus, Flugzeug und Taxi unterwegs und sind ziemlich kaputt in Donsol angekommen. Dennoch haben wir uns auf Anraten unseres Guesthauses sofort im Besucherzentrum fuer eine Walhai-Saffari angemeldet.
Wichtig ist noch zu sagen, dass es hier nicht erlaubt ist mit den Walhaien zu tauchen, nur schnorcheln ist moeglich.
Es gibt klare Regeln fuer das Schnorcheln mit den Tieren um diese nicht in ihrem Lebensraum zu stoeren oder zu behindern. Anfassen ist genauso verboten wie das behindern der Tiere beim Schwimmen. Die Anzahl der Boote und die Zeit der Beobachtung sind ebenfalls begrenzt. Es duerfen in jedem Boot nur 6 Schnorchler sein, max. 30 Boote sind am Tag erlaubt, 3 Stunden ist die max. Zeit auf dem Wasser. Es darf immer nur ein Boot am Walhai sein.
Die Devise war, es ist nicht die Frage ob man einen Walhai sieht, die Frage ist wie viele man sieht. Na ja, wir haben auf unserer Reise schon viele Versprechen gehoert und sind mittlerweile skeptisch geworden. Also sind wir mit viel gedaempftem Optimismus am anderen Morgen auf das Boot gestiegen. Dann ist auch fast 2 Stunden lang nichts passiert. Wir sind mit etwa 15 Booten auf dem grossen Meer hin- und hergeschippert. Es war wenigstens warm und interessant zusehen, wie das Ganze organisiert war. Oben und vorne auf dem Boot standen Begleiter im Ausguck, spaeter haben sich auch noch der Kapitaen und unser Guide am Suchen der riesigen Tiere beteiligt.
Und dann war es endlich soweit. Wir mussten uns schnorchelfertig machen und auf den Rand des Bootes setzen. Vorher hatten wir vom Guide eine Einweisung bekommen, was wir in diesem Fall zu tun hatten. Auf sein Kommando sind wir dann alle ins Wasser, wir waren mit 6 Schnorchlern auf dem Boot, und dann hinter dem Guide her. Zu diesem Zeitpunkt hatte von uns noch niemand einen Walhai gesehen.
Als der Guide dann nach unten zeigte und wir hinunter sahen, war er da. Unser erster Walhai war fast ausgewachsen und an die 20 m lang. In einer Tiefe von etwa 2 - 3 m tauchte er unter uns weg.
Es war ein einmaliges Erlebnis, leider war das riesige Tier super schnell und schon nach nichr einmal einer Minute wieder abgetaucht. Aber wir hatten unseren ersten Walhai in unserem Leben gesehen.
Es ging zurueck an Bord und schon nach knapp 10 Minuten war der Naechste da.
Diesmal trafen wir auf ein Baby, nur etwa 7 m lang. Dieses Tier war langsamer und wir konnten etwas laenger dran bleiben. Es ist schwer diese Erlebnisse zu beschreiben. Jeder Taucher wird wissen, dass das Erleben eines Walhais etwas ganz besonderes ist.
Wir hatten an diesem Tag 6 Kontakte mit Walhaien, sind ueber ihnen geschwommen und sie waren so nah, dass wir sie haetten beruehren koennen.
Daher haben wir uns entschieden 2 Tage spaeter das Ganze zu wiederholen.
An diesem Tag haben wir 7 dieser riesigen Tiere getroffen. Ich hatte an diesem zweiten Tag schon mehr Mut und bin einige Meter abetaucht, so konnte ich dem Riesen in ein Auge schauen - Abstand nicht einmal einen Meter. An diesem Tag waren die Tiere auch langsamer, so dass wir an einigen mehrere Minuten dran bleiben konnten. Es gelang mir unter einen Riesen zu tauchen und ihn von unten zu sehen - unbeschreiblich.
Beim zweiten Mal waren ein deutsches Paar, Christian und Kathrina aus der Naehe von Hannover dabei. Sie haben Fotos von den Riesen gemacht und wir werden diese Fotos in den naechsten Tagen bekommen und in diesem Blog einsetzen.
Unser Trip nach Donsol auf die Philippinen war anstrengend, er hat sich fuer dieses Erlebnis in jedem Fall gelohnt.



Samstag, 19. März 2011

Kambodscha

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Günter: Für Sonntagmorgen hatten wir nun unsere Weiterfahrt nach Kambodscha festgelegt. An der Grenze durfte es keine Probleme geben, wir hatten ein gültiges Visum für 4 Wochen. Die Fahrt ist mit 16 Stunden vorgesehen. Wir werden kurz vor Mittag an der Grenze sein, den Bus tauschen und dann weiter nach Seam Reap, in Kambodscha fahren. Seam Reap hat 2 Höhepunkte zu bieten. Dort gibt es die berühmten Tempel und Paläste von Ankor und den riesigen Binnensee Tomle Sap Lake. In der Nacht kommen wir in Seam Reap an und sind froh, dass unsere Buchung geklappt hat und wir am Busbahnhof von einem Tuc Tuc des Hotels abgeholt werden. Wir wollen nur noch schlafen. Am anderen Morgen gehen wir in der Stadt auf Erkundungskurs und stellen fest, dass wir uns hier sehr wohl fühlen. Die Menschen in der Stadt sind wieder so, wie wir es aus Asien kennen. Wir werden oft angelächelt, viele Menschen haben Interesse zu erfahren von wo wir kommen und was wir in ihrem Land tun. Dieser Kontakt bringt uns wieder an die Menschen heran, es macht Spaß diese Gespräche zu führen. Englisch ist hier übrigens eine Sprache, die viele beherrschen. Die Kambodschaner scheinen mit ihrer schlimmen Vergangenheit anders umzugehen als die Laoten. Wir werden schnell daran erinnert, dass hier während des Vietnam Krieges und danach bis 1979, die Roten Khmer unter Pol Pott gewütet haben. Es gab Konzentrationslager und Gefängnisse, die denen des Dritten Reiches um nichts nachstanden. Hunderttausende Menschen, selbst Kinder und Säuglinge wurden hier willkürlich gefoltert und getötet. Eine Zeit, die die Kambodschaner nur vergessen wollen. Sie wollen sich in das neue Zeitalter der Globalisierung einleben, am Wohlstand teilhaben und ein Teil der Welt sein, in den Touristen gerne kommen. Ankor war für uns ein Tag, den wir wohl nie vergessen werden. Es ist heiß, wir sind von morgens bis abends auf den Beinen und haben keine Vorstellung gehabt, wie groß vor über Tausend Jahren diese Tempelanlagen und Königshäuser waren. Allein die Anlage von Ankor Thom ist quadratisch aufgebaut und hat eine Seitenlänge von 3 km. Das Gelände ist umgeben von einem Wassergraben der 65 m breit ist und damals von Hand ausgehoben wurde. In dem Graben befinden sich noch heute Krokodile, die damals eingesetzt wurden, um Feinde am überqueren des Grabens zu hindern. Die Eingangstore sind 23m hoch. Die gesamte Anlage ist ein Monument dafür, dass es Reichtum und Menschen in Überfluss gab, um so etwas zu bauen. Ankor Wat ist kleiner, hat nur eine Seitenlänge von 1200m, im inneren Mauerbereich von 750m, komplett mit Reliefs aus Stein verziert. Eine Arbeit, in die die Geschichte des Landes eingearbeitet ist. Hieran haben viele Bildhauer viele Jahrzehnte gearbeitet. Mit einer Höhe von 80m ist Ankor Wat die Höchste Tempelanlage des Landes. Ich war vor einigen Jahren in Ägypten begeistert von der Größe der Pyramiden, Ankor steht dem in Nichts nach. Ein weiter Besuchstag galt dem Tomle Sap Lake, dem größten Süßwassersee Asiens. Er ist für Hunderttausende von Menschen Lebensgrundlage, hiervon leben die Laoten und Kambodschaner genauso, wie die Vietnamesen und Thailänder. Das interessante an dem See ist, dass der Tomle Sap River aus den Bergen kommt, und auch aus dem See, der eine Länge von über 80km hat abfließt. In Phnom Pheng fließt der Fluss dann in den Mekong. Das tut er aber nur in der Trockenzeit, wenn das Wasser niedrig ist. In der Regenzeit, wenn aus den Bergen die Flüsse noch mit Tauwasser angereichert werden, ist der Wasserstand des Mekong so hoch, dass der Tomle Sap River nicht mehr in den Mekong fließen kann. Im Gegenteil, Wasser des großen Flusses fließt in den Kleinen und somit ändert sich die Fließrichtung am Tomle Sap und das Wasser fließt rückwärts in den See. Der Wasserstand dort erhöht sich um mehr als 15m und überflutet das Land rings herum. Damit wird viel fruchtbarer Boden auf die Ackerflächen gespült. Selbst jetzt in der Trockenzeit wird viel Reis angebaut. Die Ernten sind gut. Eine Besonderheit hier ist übrigens der Anbau von Lotusblumen, die Felder sind voll davon. Vergessen darf ich die Menschen nicht, die vom Fischfang im See leben, aber auch die nicht, die auf dem See leben. Wir besuchen die Dörfer auf dem See. Die Kambodschaner leben in Stelzenbauten, die im Augenblick 15m über dem See auf hohen Holzstelzen stehen. Es sieht schon seltsam aus diese Häuser im See zu besuchen. Die Vietnamesen hingegen haben es einfacher, sie leben in Booten, die sich dem Wasserstand anpassen. In diesen „Floating villages“ (Seedörfer) leben über 2700 Menschen. Hier gibt es eine katholische Kirche, eine Moschee und ein buddhistisches Kloster, es gibt Schulen, Supermärkte und Zuchtanlagen für Fische und Krokodile. Leider wird unser Aufenthalt in Kambodscha von der Katastrophe in Japan überschattet. Auf den ersten Blick sind wir vom Kernkraftwerk Fukushima rund 3500km entfernt, aber was heißt das schon für radioaktiven Staub und südliche Windrichtung? Daher haben wir uns entschlossen unsere Pläne zu ändern und nur kurz in Kambodscha zu bleiben. Wir werden in den nächsten Tagen auf die Philippinen fliegen. Damit kommen wir zwar nicht weiter weg von Japan, haben aber die Möglichkeit uns einen Tauchertraum zu erfüllen. In der kleinen Stadt Donsol auf den Philippinen sind jetzt dieWalhaie anzutreffen und wir hoffen sehr, schon in der nächsten Woche auf die ersten dieser riesigen Tiere zu stoßen. Jeder Taucher wird wissen, was das bedeutet. Weiter gibt es dort in der Nähe zurzeit eine Putzerstation mit Mantas, wir hoffen auch hier diese riesigen Tiere anzutreffen. Wir werden erst einmal für 3 Wochen zum Tauchen auf den Philippinen bleiben und dann nach Brunei weiterfliegen – was dann kommt ist noch unklar. Für unsere letzten 3 Monate ist dann alles offen. Wir werden wahrscheinlich im Juni noch Freunde auf Flores besuchen. Außerdem möchten wir noch einige Tage nach Vietnam und nach Borneo. Schade ist nur, dass unsere Zeit in Kambodscha, das uns so herzlich empfangen hat, so kurz ist. Die Bilder von Seam Reap, von Ankor und vom Tomle Sap Lake stellen wir ohne Kommentare ein, wir denken die Bilder sprechen für sich selbst.

Freitag, 11. März 2011

Abschied von Laos

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Katharina:
Heute ist unser letzter Tag in Laos, morgen geht es auf einer 16-stündigen Fahrt nach Cambodia, Siam Reap. Wie haben wir Laos erlebt, wie empfunden?
Laos war für uns das Land, welches noch ganz ursprünglich sein sollte, mit ganz netten und freundlichen, offenen und neugierigen Menschen. Dem Allen sind wir hier und da begegnet, wie überall auf unserer Reise, haben es jedoch nicht als besonderes Merkmal der Laoten erkennen können.
Was dann? Wie schon berichtet ist dieses Land aufgrund des schrecklichen, geheimen Krieges extrem jung. 40% der Bevölkerung ist unter 15 Jahre und der Rest ungefähr gefühlte 20 Jahre alt. Wir sind wirklich nur wenigen Alten begegnet. In jedem Haushalt gibt es ein süßes Baby, Papas und Mamas ganzer Stolz. Wir sehen häufig junge Männer mit ihren Babys spielen und spazieren gehen. Neben den Menschenbabys gibt es unendlich viele Hühnerbabys, Hundebabys und ganz süße Katzenbabys. Man oder besser Frau könnte sich den ganzen Tag am streicheln halten. Auch die etwas älteren Kleinen sind süß und entzückend. Für uns Europäer ein seltenes Bild – soviel Jugend!!
Wenn wir in einen Geschäftsstand hineingehen, um etwas zu kaufen und es läuft gerade eine spannende Fernsehsendung, (zu erkennen daran, dass ca. 5-7 Menschen gebannt auf die Glotze schauen) empfiehlt es sich wieder zu gehen. Falls es jedoch dringend ist, oder man dieses Phänomen noch nicht kennt, kann man etwas von unserem Laos erleben. Wir mussten uns schon heftigst bemerkbar machen, bis sich einer der Zuschauer unserer erbarmte in der Hoffnung, es gehe ganz schnell. Also bitte nur eine kurze Frage, eine kurze Bedienung ohne Augenkontakt, da diese auf der Mattscheibe ruhen. Rückgabegeld fast vor die Füße geworfen kein Danke, Bitte oder Aufwidersehen.
Wir wissen, dass ein Lehrer ca. 600.000 Kipp im Monat verdient, deshalb fühlen wir uns seltsam, wenn ein ehemaliger Fischer für eine dreistündige Dienstleistung 250.000 Kipp verlangt und auch keine Verhandlungen zulässt. Er verdient dann mehr als viele Menschen in Deutschland (8 € in der Std.), nur mit ganz anderen Kosten.
Wir verstehen nicht, wie in einem ganz offensichtlich armen Land so viele Menschen gleichzeitig und ganz plötzlich zu soviel Geld kommen, dass vor fast jeder Holz- oder Bambushütte ein steinerner, großer Neubau fertig gestellt wird oder schon steht. Der Erklärung, dass die Laoten soviel Reis verkaufen können, konnten wir keinen Glauben schenken. Auch wenn immer mehr Touristen nach Laos kommen, so steht doch meist die Hälfte der Zimmer leer. Daher kommt das Geld auch nicht. Wer also investiert hier in solch umfangreichem Maße? Wem verkaufen die Laoten sich?
Das Land hat es wirklich geschafft uns an vielen Stellen völlig zu verwirren. Gerade hatten wir uns darauf eingestellt, dass sich kein Laote für uns interessiert, werden wir auf der Straße von einer jungen Frau angesprochen, woher wir kommen und wie wir ihr Land finden. Im Lokal werden wir vom 13jährigen Kellner (Sohn des Hauses) nach unseren liebsten Fußballspielern befragt. Gerade daran gewöhnt, dass es keine Alten gibt, strahlt uns die 108jährige Großoma unseres Gästehauses an und wünscht uns mit einem freundlichen Kopfnicken und einer angedeuteten Verbeugung, mit vor dem Hals gefalteten Händen einen guten Morgen.
Laos ist ein verwirrendes Land. Die vielen jungen Menschen sehen viel Thai Fernsehsendungen. Bedürfnisse entstehen und wollen befriedigt werden. Hier kommen die Fremden gerade recht. Die Jugend hat viel Power und Drive, alle wollen hoch hinaus, nur mancher vergreift sich schon mal in Mitteln und Ton. Wir wünschen dem Land gute und charismatische Führung, ähnlich dem König in Thailand, dann kann Gutes daraus werden.

Vientiane und die 4000 Inseln

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Günter:
Vientiane ist die Hauptstadt von Laos mit rund 230.000 Einwohnern. In den Reiseführern ist sie als gemächliche Stadt beschrieben, nicht zu vergleichen mit den anderen Metropolen Asiens.
Im Vordergrund steht hier wohl der große Stupa That Luang, mit vielen Vats, von denen 2 sich gerade im neuen Aufbau befinden. Da es sich um den größten Stupa des Landes handelt, wird dies bald eine herausragende Touristenattraktion sein. Die Laoten scheinen sich auf den Ansturm vorzubereiten, haben wie überall in der Stadt ihre Verkaufsstände aufgebaut und haben feste Vorstellungen von den Preisen. Auch hier ist handeln nicht möglich und so geht so manches gute Geschäft verloren. Die Laoten haben aber auch kein großes Interesse, etwas zu verkaufen. Erst nach mehrfachem Nachfragen sind die Verkäufer bereit sich zu Preisen zu äußern. Es scheint wir sind hier eher lästig und stören die gemächliche Ruhe. Jeder hofft auf Reichtum durch die einfallenden Touristen aber kaum jemand hat eine Vorstellung, wie das passiert. Auf uns wirkt dies schon sehr merkwürdig.
Der Patuxai, auch der Triumphbogen von Vientiane genannt, ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt und eine Hinterlassenschaft der USA. Ursprünglich ist der Beton für den Ausbau des Flughafens gedacht gewesen. Es wurde aber eine andere Verwendung dafür gefunden. Er steht in der Mitte der Geschäftsstraße Lane Xang Avenue als Wahrzeichen des Geschäftsviertels.
Der Mekong ist hier in Vientiane kaum zu erkennen. In einem Flussbett von gut 300m Breite fließt ein eher versteckter Fluss. Die Breite lässt aber darauf schließen, dass hier in der Regenzeit ein breiter Strom fließt.
Also beschließen wir nach 3 Tagen uns auf den Weg zu den 4000 Inseln zu machen. Wir reisen mit dem Sleeping Nachtbus um eine gemütliche Reise zu haben. Auch hier präsentiert sich das als 2m X 1,5m große, gebuchte Doppelbett in einer Größe von 1,6m X 1m. Es ist in Laos eben nichts so, wie es sich zuerst darstellt.
Die 4000 Inseln hatte ich schon in einem Block angesprochen. Das ist der Teil des Mekongs
im Süden von Laos, an dem der Fluss eine Breite von 17 km hat.
Und das ist wirklich ein beeindruckendes Erlebnis. Der Fluss sieht hier aus wie ein großer Binnensee, in dem es diese Tausende von Inseln gibt. Auf einer dieser Inseln, auf Don Khone bleiben wir für einige Tage um auszuspannen und uns etwas zu erholen. So haben wir auch die Zeit unsere Reise durch Kambodscha zu planen. Einen Tag nutzen wir um die Insel mit Fahrrädern zu erkunden. Wir mieten ein Boot um uns die legendären Irrawaddy Delfine anzuschauen, die einzigen Delfine die im Süßwasser leben, dann fahren wir mit dem Moped weiter zu den Khon Phapheng Wasserfällen. Es ist ein schöner und erholsamer Tag, auch wenn wir nicht nahe genug an die Delfine rankommen, um diese zu streicheln. Unser Kapitän auf dem Boot ist ein Laot der seinen Festpreis hat, er ist aber sehr bemüht uns alles zu zeigen.
In einer kleinen Sandbucht am Ufer des Mekong gehen wir dann schwimmen. In der Hitze des Tages ist es eine Wohltat, in das kühle Wasser zu springen. Ansonsten wird es mit jedem Tag heißer, der Sommer ist im Anmarsch. Die Insel ist sehr trocken. Bei einem Spaziergang ist es sehr staubig und wir sind von dem Staub, den wir selber aufwirbeln, in kurzer Zeit bedeckt. Die Felder sind kahl und ausgetrocknet und wir verstehen nicht, was die Wasserbüffel da noch abfressen. Die Menschen bleiben in ihren Häusern und warten auf die Regenzeit, die ab Mai beginnen soll. Hier können wir einfach ausspannen, nichts tun, denn es gibt nichts zu tun und die Tage verstreichen lassen.
Die Bilder zeigen den Stupa und Patuxai von Vientiane, weiter Eindrücke von den 4000 Inseln.










Sonntag, 6. März 2011

Von Nong Kiao nach Vientiane

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Günter:
In Nong Kiao gibt es keinen Taxiservice, also hat uns unserer Guesthouse angeboten, uns am Morgen mit dem Moped zur Busstation zu bringen. Als es dann soweit war, hatten sie doch ein Einsehen und besorgten von irgendwoher ein Auto, das uns die 3 Kilometer zur Busstation brachte. Hier erwartete uns dann die nächste Überraschung. Bus statt Boot war die Überlegung, aber einen Bus wie wir ihn kennen gibt es nicht. Der Bus entpuppte sich als Kleinlastwagen, auf den hinten Sitzbänke geschraubt waren. Die Fahrt war teuer, es war saukalt und außerdem supervoll. Auch dieser „Bus“ hält an jeder Ecke um Leute und alles Gepäck mitzunehmen. Mit diesen „Bussen“ wird halt auch alles, vom Sack Reis bis zum 3 m langen Sägeblatt transportiert. Im Laufe des Vormittags wird es wärmer und die Fahrt damit erträglicher.
In Luang Prabang angekommen, werden wir 4 km außerhalb der Stadt ausgeladen. Es gibt nur einen Tuc Tuc Service, der uns für 3 € pro Person in die Stadt fährt. Ein totaler Wucherpreis aber die Alternative ist nur Laufen. Das Taxi fährt uns dann direkt zu unserem Guesthouse, es ist natürlich das Falsche. Mit etwas suchen finden wir dann aber doch unsere Buchung, das Vinpasa, mit 15 € viel zu teuer aber sauber und gemütlich. Luang Prabang ist zum Weltkulturerbe erklärt worden, da es hier noch 65 gut erhaltene Vats (Klöster) gibt. Das macht die Stadt so teuer. Sie ist voll mit Touristen und auch auf diese ausgerichtet. Der Mekong ist hier nicht so breit und auch die Trockenzeit macht sich bemerkbar, der Fluss ist fast leer.
Hier ist es wieder möglich, mit den Menschen aus Laos zu reden. Sie sind interessiert an uns und wir an Ihnen. Wir führen nicht nur im Guesthouse, sondern auch draußen viele interessante Gespräche über Land und Leute. Es macht Spaß, die Stadt zu durchforsten. Abends gibt es hier, ähnlich wie in Pai, einen Nachtmarkt. Die Hauptstraße wird gesperrt und zur Einkaufsstraße umfunktioniert. Es ist schon interessant zu sehen, wie einfach das geht. Auf einer Länge von rund 800m gibt es rechts, links und in der Mitte der Straße Einkaufsstände mit viel Handarbeit aber auch Brauchbarem für den Alltag. Es spielt sich übrigens alles auf der Erde ab. Zu Essen gibt es hier alles, was Laos zu bieten hat.
Von Luang Prabang schicken wir noch einmal ein Paket nach Deutschland, es ist teuer aber so sind wir die schweren Einkäufe, meine dicken Treckingschuhe und alles das los, was wir sicher nicht mehr brauchen.
Nach 4 Tagen geht es weiter nach Phonsavan, wir kaufen diesmal kein Busticket, sondern buchen uns in einen Minivan ein. Eine gute Idee? Der Sammeltransport, der uns am Morgen zum Busbahnhof bringt, wird wohl von seiner Zentrale per Handy von Hinz nach Kunz geschickt. Mit einer Verspätung von über einer Stunde und 15 Leuten in einem 9 Personen VW Bus kommen wir dann an. Der Minivan wirkt gut, bis auf die kaputten Stoßdämpfer und die defekte Federung. Es ist mal wieder eine Höllenfahrt über 7 Stunden und wir sind auf dieser kurvenreichen Serpentinenfahrt mit den Millionen von Schlaglöchern nur froh, dass wir keine Rückenprobleme haben. In Phonsavan werden wir für unsere Leiden mit einem schönen Zimmer belohnt. Da es 2 Tage später ein großes Fest gibt, wird in etwa 250 m Entfernung der Festplatz hergerichtet. Am Abend sind die Probeläufe für die Musikanlage und wir haben das Gefühl, die Boxen stehen in unserem Zimmer. Die Anlage ist jedenfalls groß genug, um die ganze Stadt zu unterhalten. Selbst ich bin überrascht, wie laut Musikboxen sein können. Die Menschen hier stört das nicht, alle freuen sich auf das Fest.
Wir sind hier in Phonsavan um 2 Dinge zu sehen, die Folgen der Bombenangriffe im Vietnamkrieg und die Steinkrüge vor der Stadt.
Zuerst wollte ich zu den Bombenangriffen einen lange Blog schreiben, halte mich nun aber kurz. Uns war vorher nicht bekannt, dass die Amerikaner von 1964 bis 1973 pausenlos Bombenangriffe auf Laos geflogen haben. Nach dem Vietnamkrieg haben sie diese Angriffe bis Mitte der achtziger Jahre abgestritten. Es sind über 3 Millionen Tonnen Bomben über dem Land abgeladen worden, etwa 2 Tonnen Bomben pro Einwohner. Dies hat unvorstellbares Leid über die Menschen gebracht. Die Bevölkerung hat jahrelang in Höhlen in den Bergen gehaust, die Ernten wurden vernichtet und es gab unvorstellbare Hungersnöte. Das alles wurde vor der Welt geheim gehalten. Es gab hier den Ho Tschi Ming Pfad, auf dem Waffen zu den Vietkong nach Südvietnam transportiert wurden. Es starben tausende von Menschen und noch heute ist dies sichtbar. Es gibt hier in Laos kaum alte Menschen. 40% der Bevölkerung ist unter 15 Jahre, fast 70 % sind jünger als 30 Jahre. Von den Blindgängern, die noch überall im Land herumliegen, sind mittlerweile von Bombenräumkommandos 0,25 % der Bomben und Minen entschärft worden. Täglich gibt es Unfälle mit Toten und Verletzten, wenn Menschen diese Bomben oder Minen versehentlich zur Explosion bringen. Bei der Feldarbeit besteht immer die Gefahr, auf Minen zu treten. Die meisten Opfer sind Kinder. Amerika unterstützt die Bombensuche hier im Land mit jährlich 2 Millionen Dollar!
Am Nachmittag sehen wir uns die über 300 Steinkrüge vor der Stadt an. Niemand weiß genau, woher diese kommen und wofür sie genutzt wurden. Das Alter wird auf etwa 3000 Jahre geschätzt. Für uns geht von diesen Krügen eine sehr starke Energie aus. Sie fühlen sich warm und lebendig an, ein beeindruckender Ort.
Am nächsten Tag fahren wir mit dem normalen Bus in 11 Stunden in die Hauptstadt Vientiane. Die Busfahrt ist normal, halt wie alle anderen Fahrten in Laos auch. Wir sind schon sehr gespannt auf diese Stadt.


Gerüst am Neubau

Bombendekoration

Bananenblüte

Günter beim Frühstück

Aufstieg zu den Höhlen

in den Schutzhöhlen





Bombenkrater

Im Hauptquartier der Bombensucher

hier liegen noch Bomben oder Minen

zerstörte Bomben seit 1994

neue Nutzung für Bombenschrott

Ebene der Steinkrüge




Auf nach Vientiane