Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Freitag, 11. März 2011

Abschied von Laos

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Katharina:
Heute ist unser letzter Tag in Laos, morgen geht es auf einer 16-stündigen Fahrt nach Cambodia, Siam Reap. Wie haben wir Laos erlebt, wie empfunden?
Laos war für uns das Land, welches noch ganz ursprünglich sein sollte, mit ganz netten und freundlichen, offenen und neugierigen Menschen. Dem Allen sind wir hier und da begegnet, wie überall auf unserer Reise, haben es jedoch nicht als besonderes Merkmal der Laoten erkennen können.
Was dann? Wie schon berichtet ist dieses Land aufgrund des schrecklichen, geheimen Krieges extrem jung. 40% der Bevölkerung ist unter 15 Jahre und der Rest ungefähr gefühlte 20 Jahre alt. Wir sind wirklich nur wenigen Alten begegnet. In jedem Haushalt gibt es ein süßes Baby, Papas und Mamas ganzer Stolz. Wir sehen häufig junge Männer mit ihren Babys spielen und spazieren gehen. Neben den Menschenbabys gibt es unendlich viele Hühnerbabys, Hundebabys und ganz süße Katzenbabys. Man oder besser Frau könnte sich den ganzen Tag am streicheln halten. Auch die etwas älteren Kleinen sind süß und entzückend. Für uns Europäer ein seltenes Bild – soviel Jugend!!
Wenn wir in einen Geschäftsstand hineingehen, um etwas zu kaufen und es läuft gerade eine spannende Fernsehsendung, (zu erkennen daran, dass ca. 5-7 Menschen gebannt auf die Glotze schauen) empfiehlt es sich wieder zu gehen. Falls es jedoch dringend ist, oder man dieses Phänomen noch nicht kennt, kann man etwas von unserem Laos erleben. Wir mussten uns schon heftigst bemerkbar machen, bis sich einer der Zuschauer unserer erbarmte in der Hoffnung, es gehe ganz schnell. Also bitte nur eine kurze Frage, eine kurze Bedienung ohne Augenkontakt, da diese auf der Mattscheibe ruhen. Rückgabegeld fast vor die Füße geworfen kein Danke, Bitte oder Aufwidersehen.
Wir wissen, dass ein Lehrer ca. 600.000 Kipp im Monat verdient, deshalb fühlen wir uns seltsam, wenn ein ehemaliger Fischer für eine dreistündige Dienstleistung 250.000 Kipp verlangt und auch keine Verhandlungen zulässt. Er verdient dann mehr als viele Menschen in Deutschland (8 € in der Std.), nur mit ganz anderen Kosten.
Wir verstehen nicht, wie in einem ganz offensichtlich armen Land so viele Menschen gleichzeitig und ganz plötzlich zu soviel Geld kommen, dass vor fast jeder Holz- oder Bambushütte ein steinerner, großer Neubau fertig gestellt wird oder schon steht. Der Erklärung, dass die Laoten soviel Reis verkaufen können, konnten wir keinen Glauben schenken. Auch wenn immer mehr Touristen nach Laos kommen, so steht doch meist die Hälfte der Zimmer leer. Daher kommt das Geld auch nicht. Wer also investiert hier in solch umfangreichem Maße? Wem verkaufen die Laoten sich?
Das Land hat es wirklich geschafft uns an vielen Stellen völlig zu verwirren. Gerade hatten wir uns darauf eingestellt, dass sich kein Laote für uns interessiert, werden wir auf der Straße von einer jungen Frau angesprochen, woher wir kommen und wie wir ihr Land finden. Im Lokal werden wir vom 13jährigen Kellner (Sohn des Hauses) nach unseren liebsten Fußballspielern befragt. Gerade daran gewöhnt, dass es keine Alten gibt, strahlt uns die 108jährige Großoma unseres Gästehauses an und wünscht uns mit einem freundlichen Kopfnicken und einer angedeuteten Verbeugung, mit vor dem Hals gefalteten Händen einen guten Morgen.
Laos ist ein verwirrendes Land. Die vielen jungen Menschen sehen viel Thai Fernsehsendungen. Bedürfnisse entstehen und wollen befriedigt werden. Hier kommen die Fremden gerade recht. Die Jugend hat viel Power und Drive, alle wollen hoch hinaus, nur mancher vergreift sich schon mal in Mitteln und Ton. Wir wünschen dem Land gute und charismatische Führung, ähnlich dem König in Thailand, dann kann Gutes daraus werden.

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