Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

Seiten

Mittwoch, 10. November 2010

Mount Everest Tour Teil 2



´
Günter:
Seit gestern sind wir wieder zurück in Kathmandu. Wir sind einerseits froh, dass diese anstrengenden 18 Tage vorbei sind. Wir beide sind gesund, von meiner 14-tägigen Erkältung einmal abgesehen, ich nehme jetzt Antibiotika, und ohne Blessuren wieder hier angekommen. Andererseits schauen wir auch etwas wehmütig auf spannende und aufregende Tage zurück, die uns bis an unsere Leistungsgrenzen gefordert haben. Wir werden eine solche Herausforderung an die körperlichen und psychischen Grenzen sobald wohl nicht mehr erleben.
Zum Ende der Tour hatten wir auch nach ausreichender Ruhezeit kaum noch die Kraft wieder in die nächste Etappe zu starten. Dennoch sind wir immer wieder los gelaufen, um dem Ziel, dem Flughafen in Lukla, näher zu kommen. Mit vielen Treckern haben wir auf dem Weg über das Für und Wieder dieser Tour gesprochen. Wir halten sie nicht nur wegen der Höhenunterschiede für schwer und teilweise auch gefährlich. Das Problem sind die schlechten Wege, rutschigen Steine und das lose Geröll auf dem Weg. Wenn es nach unten geht, sind die Abstiege oft so steil und die Stufen so schmal, dass das runter gehen sehr viel Überwindung kostet. Es ist schon eine Glanzleistung, diese Tour ohne Verletzungen von Gelenken, Bändern oder Muskeln durchzustehen. Wir denken, wir haben das super gemeistert. Die Rettungshubschrauber waren für uns schon vom ersten Tag an ein gewohntes Bild in der Everest Region. Sie fliegen pausenlos von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, um Verletzte aus den Bergen abzuholen und nach Lukla zu transportieren. Wir sind auf unseren eigenen Füßen in Lukla angekommen. Spannend war dann noch am 19.Tag der Rückflug nach Kathmandu. In Lukla die Landebahn zu sehen und sich zu fragen, wie hier Flugzeuge landen und starten können, ist eins. Wenn die Maschine ankommt, werden für genau 5 Minuten die Propeller abgestellt. In dieser Zeit müssen 20 Passagiere raus und 20 Passagiere rein in das Flugzeug. Das Ent- und Beladen läuft bei laufenden Propellern. 15 Minuten nach der Landung geht es wieder ab. Die Länge der Startbahn reicht gerade zum Abheben. 55 Minuten später war das Spektakel vorbei und wir konnten in Kathmandu aussteigen. Ich möchte die Erfahrung dieser Trecking Tour durch den Himalaja nicht missen, einmal auf dem „Dach der Welt“ sein, einmal dem Everest, Lotse und Ama Dablan zum Greifen nahe zu sein, ist ein Erlebnis, das unbeschreiblich ist.
Nun genug von meiner Seite. Als bittere Pille noch die Information, dass gestern am Ama Dablan ein Hubschrauber bei einem Rettungseinsatz von 2 japanischen Treckern abgestürzt ist. Dabei kamen beide Piloten ums Leben.
Katharina:
Nun sitzen wir also tatsächlich im Guesthouse Shechen, ein Kloster mit Gästehaus in Boudha, ein Stadtteil von Kathmandu, genannt „klein Tibet“. Nach unserem Tag heute, den wir zum Teil mit unserem lieben Guide und Freund Karma verbracht haben, haben wir das Gefühl unsere Eindrücke vom Himalaja schnell festhalten zu müssen, da es schon wieder soviel Neues gibt.
Wie Günter schon beschrieben hat, bin auch ich sehr froh, diese Tour gemacht zu haben und frage mich auch heute noch, wie all die vielen Menschen, denen wir begegnet sind, diese Tour überstehen. Es ist nicht so, dass wir es hier hauptsächlich mit jungen, kräftigen Burschen zu tun hätten. Es gab einige reine Frauengruppen in meinem Alter, also zwischen 50 und 60 Jahren. Es gab soviel japanische Rentner, also ab ca. 65 Jahre, dass ich einmal zu Günter sagte: “ Ich glaube, es ist kein japanischer Rentner mehr in Japan.“ Es bleibt mir ein Rätsel, - eines mehr auf dieser Reise.
Mit Irmi aus Garmisch, die die Berge kennt, gab es viele Gespräche dazu. Wir waren uns einig, dass einmal gute Trittsicherheit, absolute Schwindelfreiheit, gute Höhenanpassung und Kondition Voraussetzungen sind, um diese Tour gut zu Ende zu bringen.
Gut, meine Kondition ist bestimmt etwas, dass ich noch schulen kann. Die Höhenanpassung haben wir durch sehr langsames Steigen ganz gut hinbekommen, trotzdem tue ich mich zwischen 3200m und 3500m sehr schwer. Trittsicherheit hat bei mir viel mit Konzentration zu tun, also hängt davon ab, wie lange ich an dem Tag schon unterwegs bin. Ja und die Schwindelfreiheit, ja die habe ich seit meinem wingwave Seminar. Keine durchsichtige Hängbrücke über bis zu 60m Höhe und 80m Länge und kein noch so steiler Abhang haben mich geschwindelt. Das ist doch ein spürbarer Erfolg ( Gruß an Antje und Alain ).




Waschplatz Tengboche


Mount Everest und Lotse



Ama Dablam



Im Abstieg



Yak Karavane


Yak bei der Arbeit


Blick auf Mount Everest


Männliche Mitglieder unserer Expeditionsgruppe



Porterpause


...und weiter geht es runter



Hängebrücke


Sherpa Bäuerin bei der Ernte







Japaner beim Sonnenuntergang



Kontakt beim Black Tea (Räuchergefäß im Hintergrund)



Milchfluss



Babybad outdoor


Landebahn Lukla



Kinder in Lukla


letzter Blick auf das Dach der Welt




Start in Lukla

1 Kommentar:

  1. .. beeindruckende Bilder, das nenn ich prägende Erlebnisse/Erfahrungen. Bin sehr gespannt auf mehr :) und drücke euch weiterhin die Daumen, dass ihr vieles mitnehmen könnt!

    AntwortenLöschen