Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Sonntag, 13. Februar 2011

Chiang Rai und Goldenes Dreieck

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Günter:
Bei der Verlegung unseres Standortes haben wir mittlerweile kaum noch Probleme. Morgens zum Busbahnhof, 3 Stunden Fahrt durch die Berge und wir sind in der nördlichsten Großstadt Thailands, in Chiang Rai. Von hier aus sind es nur noch 50 km nach Laos und 80 km nach Myanmar (Burma). Chiang Rai wird in einigen Tagen für uns der Startpunkt nach Laos sein. Vorher aber möchten wir noch einiges in und um Chiang Rai sehen.
Diese Stadt hat keine Industrie und kaum Handwerk, sie lebt ausschließlich vom Handel. Handwerk gibt es nur bei den Bergvölkern. Das Stadtbild ist daher von Menschen unterschiedlichster Herkunft geprägt. Es fallen uns zuerst die vielen unterschiedlichen Trachten der Frauen auf, die auf den vielen Märkten ihre Waren, die in den Hilltribe Dörfern hergestellt werden, verkaufen. Unter anderen gibt es hier Akha, Lahu, Palong und die Karen, aus deren Gruppe auch die Long Neck Frauen stammen.
Da wir am Nachmittag hier angekommen sind, gilt unser erster Besuch am Abend dem Nachtmarkt. Er ist von 19:00 bis 24:00 geöffnet und bietet alles an, was man sich nur vorstellen kann. Bevor wir uns die vielen Stände ansehen, gehen wir erst einmal etwas essen. Es gibt hier über 50 Essensstände, an denen es Fisch, Fleisch und Gemüse in unterschiedlicher Zubereitung gibt. Auch für uns befremdliches, für die Einheimischen aber normales Essen wie Käfer, Heuschrecken oder gegrillte Maden sind hier erhältlich. Man kauft sich an den Ständen sein Essen zu einem günstigen Preis und isst dann an einem der vielen Tische, die in der Mitte der Marktstände aufgestellt sind.
Von hier aus gelingt es Katharina ein schönes Bild vom zunehmenden Mond zu machen, der hier in Äquatornähe aussieht, wie eine Schale und zum reinlegen einlädt.
Unser Bummel durch die Stadt in den nächsten Tagen zeigt uns riesige Tagesmärkte, die auf einer Fläche von etwa 500m x 500 m, teilweise überdacht, endlose Marktstände beherbergen. Hier läuft anscheinend der gesamte Handel von Nord Thailand ab. Von der Glühbirne bis zum Schweineherz, von der Hobelmaschine bis zu Druckknöpfen ist hier alles zu bekommen.
Nach dem Besuch der Märkte sind die Highlights der Stadt aber auch schon erschöpft und wir machen uns auf den Weg ins Umland, auf zum Goldenen Dreieck. Das ist der Punkt, an dem die Länder Myanmar (Burma), Laos und Thailand zusammenstoßen. Die Trennung der Länder wird hier durch die Flüsse Mekong und Mae Sai River natürlich hergestellt. Dieser Punkt war über Jahrhunderte das Zentrum des Opiumanbaus und –handels in Asien. Als vor etwas 30 Jahren dieser Anbau durch die Königin Mutter unterbunden wurde, haben sich die Menschen auf den Handel konzentriert. Heute ist auch damit kaum noch Geld zu verdienen und das Goldene Dreieck ist mittlerweile das Zentrum für den Handel mit Amphetaminen, also mit künstlichen Drogen geworden. Weiter gibt es im Dreieck einige große Spielkasinos, in denen Thais, aber mittlerweile immer mehr Chinesen ihr Geld verspielen.
Der Aussichtspunkt im Goldenen Dreieck ist schon ein Erlebnis. Ich habe schon einige große Flüsse gesehen, unter anderem den Nil, der ein riesiger Fluss ist. Der Mekong ist gigantisch. Er ist an dieser Stelle etwa 250 m breit, von Myanmar fließt der Mae Sai River in den Mekong. Ich spüre hier noch nicht richtig die Kraft und Energie dieses Flusses, bin mir aber sicher, dass wird kommen. In einigen Tagen werden wir mit dem Boot auf dem Mekong unsere Reise fortsetzen. Außerdem steht uns im Süden von Laos noch ein unvorstellbares Erlebnis bevor, hier hat der Mekong eine Breite von rund 17 km!
Auf dem Rückweg halten wir noch kurz an einem alten Wat, um einen fast 700 Jahre alten Buddhabaum zu bewundern.
Wieder in Chiang Rai bleibt uns nur noch das Packen unser Sachen. Morgen geht es weiter in die Berge. Wir werden für 2 Tage im Akha Hill House übernachten, Hier, hoch in den Bergen, soll es die schönsten Sonnenaufgänge und Sonneuntergänge geben, die man sich vorstellen kann. Das wollen wir uns noch ansehen, bevor es am Mittwoch dann mit dem Bus nach Chong Kong geht. Dies ist der Grenzübergang, direkt am Mekong gelegen. Für uns das erste Mal, dass wir hier in Asien ein neues Land nicht aus einem Flugplatz betreten, sondern nach einer Flussüberquerung in ein Land einreisen. Wir sind gespannt, wie wir das erleben werden.
Bilder von oben nach unten und rechts nach links: eiweißreiches Essen auf dem Nachtmarkt, gegrillte Käfer, gegrillte Maden und geröstete Heuschecken; der Mond in Äquatornähe sieht aus wie eine Schale; dicker Buddha auf dem Marktplatz; der Big Ben von Chiang Rai; Wasserbüffel im Fluss; Katharina vor unserer Haustür; Kaffeepflanze in Blüte; Skorpion aus Stein auf dem Skorpionhügel; das Goldene Dreieck, Grenze zwischen Myanmar (Burma), Laos und Thailand; Katharina und Günter am Goldenen Dreieck; der Mekong, ein gigantischer Fluss; Karte vom Goldenen Dreieck; ein heiliger Buddhabaum ca. 700 Jahre alt;

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