Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Montag, 18. April 2011

Malaysia und die Orang Utans

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Günter:
Mit dem Katamaran geht es von Brunei nach Pulau Labuan, einer vorgelagerten Insel Borneos. Wir haben ein verschlafenes Nest erwartet, das als Transferinsel nach Kota Kinabalu in Malaysia dient, werden aber gehörig überrascht. Labuan ist eine zollfreie Zone und dient Brunei als Umschlagplatz für Öl und Erdgas. Hier steht eine riesige Raffinerie. Der Hafen hat eine große Schiffswerft und Anlegestellen für Tanker. Weit draußen auf dem Meer sind dann auch die Ölbohrinseln zu sehen, rundherum liegen Tanker in Warteposition.
Im Hafen sind mehr als 25 Schlepper zu sehen, die auch als Feuerlöschboote ausgerüstet sind und dort wohl für Notfälle vorgehalten werden. Hier wird das Geld verdient, das Brunei zum Wohlstand geführt hat.
Labuan selber ist ein Einkaufsparadies, in dem alles zu geringen Preisen zu bekommen ist.
An dieser Stelle möchte ich einmal sagen, dass mein Eindruck von ganz Asien „Fülle“ ist. Es ist in allen Ländern alles zu bekommen, und das im Überfluss. Die vielen Märkte auf denen wir waren, krachen alle vor lauter Waren auseinander. Warum es hier noch soviel Armut geben muss, ist mir nicht ganz klar.
Nach einem kurzen Aufenthalt geht es dann mit einem Schnellboot weiter nach Kota Kinabalu, 123 km in 3 Stunden. Die ganze Reise ist einfach, die Organisation ist übersichtlich und ohne Schwierigkeiten durchführbar, die Boote sind bequem und es macht Spaß hier zu reisen.
In Kota Kinabalu stoßen wir dann auf eine Touristenstadt, die im Kern an Urlaubszentren in Europa erinnert. Überdachte Kneipen auf offener Straße, mit lauter Musik und hohen Preisen. Das Ganze ist nicht unsere Vorstellung von Malaysia, solche Bereiche muss es aber wohl auch geben, es sind viele Menschen hier am Trinken und Feiern.
Wir nutzen die 2 Tage für unsere weitere Planung, wir brauchen diese Zeit, um die nächsten 2 Wochen zu organisieren und die Flüge für Indonesien zu buchen.
Zu der Stadt selber gibt es nicht viel zu sagen, wir haben dort nicht einmal Bilder gemacht. Es ist für uns eine gesichtslose Stadt geblieben, die Menschen hier haben keinen Kontakt mit uns gesucht, alles war aufs Geldverdienen abgestimmt.
Von hier aus geht es dann weiter per Autobus, 6 Stunden nach Sandakan. Wir haben ein hübsches Hotel, das Zimmer ist nicht zu groß aber wir fühlen uns wohl und das Preisniveau passt endlich wieder mit Übernachtungskosten von 12,80 € incl. Frühstück.
Sandakan ist eine Stadt nach unserem Geschmack. Wir fühlen uns hier wohl, wenn wir durch die Straßen gehen. Es ist oft die Zeit für ein kurzes Gespräch am Straßenstand oder im Supermarkt. Die Menschen gehen in Kommunikation mit uns. Ein Lächeln wird fast immer mit einem Lächeln beantwortet. Die Kinder sind hier sehr interessiert an uns und nehmen meistens mit einem Hallo Kontakt auf. Wenn wir nach dem Weg fragen ist immer etwas Zeit für eine Antwort. Als wir keinen Platz mehr für Turtle Island bekommen, die Besucherzahl ist beschränkt und war überall bis in den Mai ausgebucht, hat uns die Angestellte in der Travel Agency auf das Zentralbüro für die Insel aufmerksam gemacht. Wir sind dorthin gegangen und haben prompt noch zwei Plätze bekommen.
Am Sonntagmorgen sind wir dann um 8 Uhr mit dem Taxi nach Sepilok zum Rehabilitation Center für Orang Utans gefahren. Die Reise hat Katharina ohne Agency geplant und das hat super geklappt. Außerdem war es um ein vielfaches preiswerter.
In diesem RC ist es gelungen das Aussterben der Orang Utans in Malaysia zu verhindern. Die Population der Tiere ist in den letzten Jahren angestiegen und erhöht sich weiter. Hier werden kranke Tiere und Jungtiere aufgenommen, die keine Mutter mehr haben. Mit viel Einsatz werden die Tiere gepflegt und großgezogen. Es ist interessant zu hören, dass den Tieren sogar das Klettern beigebracht werden muss. In einem Video zur Arbeit auf der Station wird diese Arbeit gezeigt und es ist schon lustig zu sehen, wie ein Mensch einem Affen zeigt an einem Seil hochzuklettern. Im Schnitt bleiben die Tiere 10 Jahre hier, bis sie wieder ausgewildert werden. Eine sehr kostspielige Arbeit, die rund 1500 $ pro Jahr pro Tier kostet – aber es lohnt sich. Auf dem Rundweg durch den Park sehen wir viele frei lebende Makakken, die den Wald bevölkern, die Orang Utans sind schon seltener zu sehen. Sie werden, wenn sie sich im Wald aufhalten, auch immer von einem Ranger begleitet, der sich in ihrer Nähe befindet. Er betreut das Tier so lange es in der Station ist. Die großen Tiere werden ausgeflogen, wenn sie eigenständig leben können, oft auf die Halbinsel Malaysia, in jedem Fall weit genug weg, damit sie keinen Weg mehr zurückfinden.
Alles in allem ein nach unserer Ansicht gelungenes Projekt.

Bild 1 – mit dem Katamaran nach Pulau Labuan

Bild 2 – Alkohol und der Islam in Labuan

Bild 3 – Schnellboot nach Kota Kinabalu

Bild 4 – Nacht in Sandakan

Bild 5 – vor unserem Hotel

Bild 6 – Urwald nach dem Regen

Bild 7 bis Ende – Sepilok, das Rehabilitation Center für Orang Utans







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