Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Freitag, 1. April 2011

Die Philippinen


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Günter:

Die Reise auf die Philippinen war mal wieder eine echte Herausforderung an unsere Konstitution. Nach einem Tag Busfahrt von 12 Stunden nach Bangkok, sind wir in der Nacht zwischen 1 und 2 Uhr nach Manila geflogen. Dort hatten wir einige Stunden Pause bis unser Flug nach Legaspi ging. Von da ging es per Taxi noch einmal eine Stunde weiter nach Donsol, insgesamt eine Reisezeit von über 36 Stunden ohne richtig zu schlafen. Aber wir waren damit an unserem ersten Ziel auf den Philippinen – Schnorcheln mit den Walhaien. Allen Lesern unseres Blogs, der Familie und auch allen Freunden und Bekannten möchten wir sagen, dass wir sehr umsichtig mit diesem Reiseort umgehen. Wir haben alle eure Warnungen erhalten und sind dafür sehr dankbar. Die Lage in Japan ist für uns aber nicht klar übersehbar und mit einer Entfernung von fast 3400 km haben wir uns entschieden, hier zu tauchen. Wir haben immer ein Auge nach Japan gerichtet, um jederzeit dieses Land verlassen zu können. Wir bewegen uns zurzeit immer weiter in den Süden und damit immer weiter von Japan weg. Als ich diesen Bericht schreibe, sind wir schon fast im Süden von Leyte und damit schon 4700 km südlich von Tokio.


In Donsol hatten wir ein schönes Zimmer und ein einmaliges Erlebnis mit den Walhaien. Dazu gibt es einen eigenen Blog. Von Donsol ging es zurück nach Legaspi und wir wollten dann eigentlich weiter nach Cebu, etwa in der Mitte der Philippinen gelegen. Das hat leider nicht geklappt, weil unser Flug ausgefallen ist, der nächste Flug ging erst eine Woche später, also haben wir beschlossen zurück nach Manila zu fliegen, dort zu übernachten und am nächsten Tag zurück zu fliegen nach Cebu. Mittlerweile addieren sich unsere Flugkosten bedenklich nach oben.


In Cebu haben wir uns die Stadt angesehen um dann nach 3 Tagen weiter zu reisen nach Padre Banderos. Leider hat Cebu nicht viel zu bieten. Keine Kultur oder Geschichte, dass ganze Leben der Menschen hier spielt sich in 3 Einkaufszentren ab. Wobei das Wort Zentren wohl falsch ist, wir müssten Einkaufsstädte sagen. Diese sind einfach nur riesig und wir könnten uns dort tagelang aufhalten. Zu kaufen gibt es alles. Dazu sind noch Restaurants in unbekannter Zahl integriert. Es gibt Freizeitcenter, Schulen und Kindergärten. Eine Menge Kinos und medizinische Versorgung mit jeder Art von Ärzten wie auch ein Krankenhaus. Die Menschen die hier ihre Zeit verbringen finden alles, was das Herz begehrt. Zu dem Land und den Menschen haben wir in den ersten Tagen noch keinen richtigen Kontakt gefunden, dass wird aber sicher wie überall sonst auch noch kommen.


Es gibt hier sehr viele Paare, bei denen sich ein älterer Westler, meist älter als 50 Jahre, eine junge philippinische Frau gesucht hat. Es gibt von diesen Paaren hier sehr viel mehr als in Thailand. Diese Paare leben hier auch und es scheint normal zu sein, dass kleine zierliche Frauen, die vielleicht 1,60m groß sind und keine 50 kg wiegen, mit riesigen, westlichen Männern leben. Es gibt hier übrigens kaum westliche Frauen zu sehen. Weiter gibt es hier scheinbar nur Arme oder Reiche. Die Reichen fahren protzige Autos und schmeißen mit dem Geld nur so um sich. Die Armen leben auf der Straße, betteln und schlafen nachts auf Pappkartons. Es fällt uns auf, dass hier sehr viele Kinder auf den Strassen leben und betteln, sehr viel mehr, als wir bisher in Asien angetroffen haben. Es gibt gerade bei den Kindern und Jugendlichen eine offene Form der Prostitution auf der Straße. Wenn ich ohne Katharina unterwegs bin, werde ich an jeder Ecke angesprochen. Prostitution scheint für viele das letzte Mittel zu sein, hier zu überleben.


In den Städten sind die Jeepnees sehr auffallend, die noch aus der Zeit der amerikanischen Besatzung stammen und eigentlich Militärfahrzeuge sind. Jetzt werden sie als Taxis genutzt und sind hier zu Hunderten auf den Straßen. Umgebaut und farbenprächtig angestrichen gehören sie zum Stadtbild. Wer nicht so viel Geld hat, nimmt sich ein Trike, ein Mopedtaxi, bei dem einfach ein Sitz an die Seite des Mopeds angebaut wurde. Zum Schutz gegen Regen ist das Ganze dann mit einer abenteuerlichen Blechkonstruktion verkleidet worden.


Wir haben auf unserem Rundflug durch die Philippinen einige Zeit in Manila verbracht und überlegen nun, ob wir dort noch einmal dorthin wollen. Wir werden Manila wohl auslassen und nach unserer Tauchwoche in Padre Banderas direkt nach Brunei fliegen. Damit kommen wir auch immer weiter von Japan weg, falls sich die dortige Lage weiter verschlechtern sollte. Von Cebu aus fahren wir dann mit der Fähre weiter nach Leyte, eine Fahrt von etwa 5 Stunden. Wir konnten uns erst gar nicht vorstellen wie diese Fähren aussehen und sind dann doch überrascht, dass es auf diesen Schiffen fast nur Betten gibt. Bei der Economy Class einfach auf dem Deck aufgestellt, bei der Touristenklasse in einem klimatisierten Raum. Irgendwie passt es wieder einmal zu Asien, wo die Menschen in jeder freien Minute schlafen.


Auf Leyte angekommen werden wir am Hafen abgeholt und in unser Taucherhotel gefahren. Wir freuen uns darauf, nun einige Tage entspannen und tauchen zu können. Wir legen zurzeit weite Strecken an Kilometern zurück, dabei sind einige Zeitverschiebungen zu bewältigen und wir müssen immer darauf achten auch die richtige Uhrzeit zu haben. Die Menschen auf den Philippinen ähneln sehr denen in Thailand. Es ist leicht mit ihnen in Kontakt zu kommen und neben ihnen hier im Land zu leben. Es fällt uns mittlerweile gar nicht mehr auf, die „Ausländer“ zu sein. Gerade hier auf den Philippinen treffen wir, seit wir Donsol verlassen haben kaum noch auf westliche Touristen. Wir müssen uns schon sehr bewusst umsehen um festzustellen, dass wir hier die Ausländer sind, in einem fremden Land. Die Menschen gehen mit uns so um, wie sie sonst auch miteinander umgehen, dass jedenfalls erleben wir so. Es fällt uns immer leichter inmitten der Menschen in Asien zu leben. Bilder:












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