Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Dienstag, 7. Juni 2011

Hue, in der Mitte Vietnams

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Günter:
Wir warten auf dem Bahnhof etwa 2 Stunden bis unser Zug nach Hue eintrifft und wir unser Schlafwagenabteil beziehen können. Der Schlafwagen wurde uns als neu und modern angepriesen – na ja. Unser Abteil hat 2 Doppelbetten und wir teilen uns unser Nachtquartier mit einem irischen Paar, die in nur 2 Wochen Indochina abreißen.
Wir schlafen gut, gegen 5 Uhr am Morgen bin ich wach und kann mir die vorbeiziehende Landschaft ansehen. Schon kurz nach Sonnenaufgang sind die Menschen auf den Feldern. Es ist schon so früh sehr warm, die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch und es ist vorstellbar, dass die Arbeit sehr anstrengend und schwer sein muss. Auffällig ist, dass es, je näher wir nach Hue und damit zur Mitte Vietnams kommen, die Gräber immer mehr zunehmen. Es ist interessant die Bestattungsformen zu sehen. Hier werden die Menschen nicht auf Friedhöfen bestattet. Die Toten werden auf einer Tempelanlage beerdigt, nach 3 Jahren exhumiert, um Platz für die Nächsten zu machen und dann in der Nähe ihrer Heimat begraben. Es sind hier überall Gräber zu sehen. Neben Wegen, in den Reisfeldern oder direkt neben den Wohnhäusern. Die Menschen können sich aussuchen wo sie nach ihrem Tod begraben werden wollen.
Auf der Zugreise verblasst der Eindruck der Stadt immer mehr. Dort waren die Menschen auf das Leben mit den Touristen eingestellt, Hotels, Geschäfte und Restaurants waren auf Fremde ausgerichtet. Hier auf dem Land ist alles ursprünglich, Häuser und Dörfer sind einfach, teilweise primitiv gehalten. Wir spüren deutlich den Unterschied zwischen Stadt und Land.
In Hue angekommen geht wieder das Verhandeln mit den Taxifahrern los. Nachdem wir den Taxifahrern unser Hotel, in dem wir gebucht haben genannt haben, geht das Verhandeln wieder los. Wir drücken den Preis von 160000 Dong (ca. 5€) auf 80000 Dong, um im Hotel zu hören, dass der reguläre Preis nur 40000 Dong beträgt. Es ist immer wieder das gleiche Spiel, wir wissen nicht, wie weit wir vom Hotel entfernt sind und haben daher keine Vorstellung vom Taxipreis. Unser Hotelzimmer ist bestimmt 25 qm groß, mit einem riesigen Bett und einem tollen Bad eingerichtet. Und das alles für 8,70 €. Die Mädchen in der Rezeption sind freundlich, damit hat es sich aber auch schon. Übrigens merken wir hier wieder, dass das gesamte öffentliche Leben in Vietnam von Frauen gemeistert wird. Männer gibt es nur als Taxifahrer und als Fahrer der Fahrradrikschas. Ansonsten sehen wir Männer nur in den Straßenrestaurants beim Spielen und Trinken.
Als wir aus dem Hotel auf die Straße kommen, geht die „Belästigung“ los und wird uns in Hue nicht mehr verlassen. Alle 5 m werden wir von Straßenverkäufern angesprochen. Alles in Hue ist cheep (billig), super quality (gute Qualität) und you need it (wir brauchen es). Die Verkäufer sind sehr penetrant, sie laufen nicht nur hinter uns her, sie halten uns am Arm fest und bedrängen uns körperlich. Wir empfinden das als sehr schlimm, es macht uns wütend.
Wir buchen einen Tagesausflug zu Gräbern und historischen Stätten. Es ist sehr interessant zu sehen, dass der Wiederaufbau der Geschichte in diesem Land, teilweise auch mit deutscher finanzieller Unterstützung, begonnen hat. Viel gibt die Stadt allerdings nicht her und wir sind froh, nicht länger als 3 Nächte gebucht zu haben.
Hier sind wir nahe der Demarkationslinie zwischen dem ehemaligen Nord- und Südvietnam. Hier in Hue und dem etwas südlicher liegendem Da Nang haben im Vietnamkrieg viele Kämpfe stattgefunden. Zu unserer Verwunderung gibt es diesen Krieg aber nicht mehr im Bewusstsein der Menschen. Auf unsere Fragen zu diesem Thema gibt es keine Reaktionen. Weder Gedenkstätten noch Museen weisen auf diese schlimme Zeit hin. Für die Menschen hier scheint die Zeit erledigt zu sein, es ist nur noch die Zukunft interessant. Dennoch treffen wir hier gar nicht auf amerikanische Touristen.
Morgens um 8 Uhr geht es weiter nach Hoi An, die südlich von Da Nang gelegene Stadt, die im Laufe der Jahrzehnte das Flair des alten Vietnams beibehalten haben soll. Wir sind sehr gespannt.
Bilder: Anlage mit Werken von heimischen Künstlern; Motorroller Brücke; Zitadelle; Kaiserlicher Thron; Topf für ein langes Leben; Gartenanlage; Und ein bisschen Buddha; Drachenlöwe mit Günter; Steinerne Wächter; Kung Fu Vorführung; Räucherstäbchen; Restauriert mit deutscher Unterstützung; Typische Bekleidung älterer Vietnamesen; Auf dem Drachenboot; Gartenhausteich; Vietnamesische Pampelmusen; Die Pagode, Hue´s Wahrzeichen; Es ist so heiß; Vietnamesischer Mönch; Vielblütenbaum.





















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