Unsere Reise nach Süd-Ost-Asien
Unsere Erlebnisse, Eindrücke und Empfindungen auf einem für uns noch geheimnisvollen Kontinent

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Donnerstag, 9. Juni 2011

Hoi An und Saigon

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Günter:
Nach einer Fahrt von 3 Stunden erreichen wir Hoi An. Dem Besitzer der Buslinie gehört auch das Hotel, vor dem wir in der Stadt ankommen. Wir hatten angenommen, auf dem Busbahnhof zu landen und fragen uns, wie wir von hier nun zu unserem Hotel kommen. Diese Form des „Einfangens“ von Kunden, wir sollen natürlich in diesem Hotel bleiben, scheint jedoch bekannt zu sein. Noch in der Überlegung, was wir nun machen sollen, sehen wir unseren Namen auf einem Plakat, unser Empfangskomitee von unserem Hotel ist auch da. Es scheint also bekannt zu sein, wie hier Gäste „eingefangen“ werden und die Hotels scheinen zu wissen, wo die Busse ankommen.
Auch hier bekommen wir ein schönes Zimmer, wir sind überrascht, wie groß und gut eingerichtet die Hotelzimmer in Vietnam sind. Da wir etwas länger bleiben wollen, haben wir ein Zimmer für 18 € gemietet. Dafür haben wir nicht nur die Klimaanlage, sondern auch noch einen Fernseher, einen Computer mit Internetzugang und einen Balkon mit einer schönen Sicht auf die Stadt (4. Etage) im Zimmer. Frühstück ist im Preis auch inbegriffen.
Hoi An ist ein verträumtes Städtchen in der Nähe der ehemaligen Demarkationslinie. Sehr schnell merken wir, dass auch hier niemand etwas vom Vietnamkrieg hören will – Schnee von gestern. Zurzeit haben wir Nebensaison hier, es sind kaum Touristen da. Wir haben auf den Straßen, den Märkten und den Restaurants viel Platz. Die Stadt ist ausgerichtet auf Handwerk, Schneider und Schuhmacher gibt es sehr viele. Hier können die Kunden alles bekommen was das Herz begehrt. Man sucht sich in Katalogen Schuhe aus, die einem gefallen, legt Ledersorte und Farbe fest und innerhalb eines Tages sind die Schuhe fertig – in Handarbeit. Uns interessiert natürlich wo und wie die Schuhe gemacht werden. Also gehen wir mit unserer Schuhverkäuferin in zwei der Handwerksbetriebe und sehen uns an, wie zu unseren Fußmaßen eine Fußvorlage (Holzmodell) ausgesucht wird und darum unser Schuh gefertigt wird.
Bei Kleidung ist es genauso. Maß nehmen, Kleidungsstück aussuchen und nichts ist unmöglich. Leider passen meine Schuhe selbst nach zweimaligem korrigieren immer noch nicht. An den Maßanfertigungen hapert es noch etwas.
Nur 3 Kilometer von unserem Hotel entfernt ist der Strand. Kilometerlang weißer Sand, etwa 30 Meter breit, erstreckt sich hier das Erholungsgebiet für Einheimische und Touristen. Leider erinnert dieser Bereich an die Touristenhochburgen in Urlaubsgebieten. Es steht eine Liege neben der anderen, alles ist voll mit Sonnenschirmen und Essenständen. Alle 5 Minuten werden wir von einem Straßenhändler angesprochen, der uns etwas verkaufen will. Wem solches Strandleben gefällt, der ist hier richtig. Wir können uns vorstellen, dass hier im Winter, wenn es nicht mehr so heiß ist, die Hölle los ist. Jetzt im Sommer ist es mit mehr als 35 Grad einfach zu heiß, daher sind nicht viele Menschen hier.
Uns wird klar, dass hier anders als bei uns in Europa die Hochsaison für Badeurlaub im Winter ist.
Wir ruhen uns hier aus, sitzen im Cafe im Hafen und beobachten das Treiben der Markthändler und Straßenverkäufer und lassen die Tage einfach fließen. Hier spüren wir trotz der regen Betriebsamkeit keine Hektik oder Unruhe. Wir erleben hier wieder deutlich die asiatische Art zu leben, für alles ist Zeit genug.
Unseren Kurzaufenthalt in Saigon organisiert die Rezeption für uns. So werden wir mittags zurück nach Da Nang gefahren und steigen dort in den Nachtzug nach Saigon, wo wir gegen 5 Uhr morgens ankommen. Auch hier sehen wir wieder, wie gut die Asiaten alles organisieren können, ohne das wir davon etwas mitbekommen oder in diesen Prozess integriert werden. Es ist manchmal seltsam für uns, nicht zu wissen, was am Zielort passiert. Am Bahnhof in Saigon steht der Chef unseres dortigen Hotels und holt uns ab. Wir werden in unser Hotel gefahren, wo wir den Tag zum Schlafen und Ausruhen nutzen wollen. Dennoch machen wir über Tag einen kurzen Abstecher nach Saigon, um hier im „Vorbeigehen“ etwas Atmosphäre einzufangen. Wir haben mit vielen Menschen gesprochen, die uns gesagt haben, Saigon ist unfreundlich und die Menschen hier sprechen gut englisch. Wir erleben hier genau das Gegenteil. Wir sprechen mit freundlichen und interessierten Menschen (die englisch sprechen können) und haben einen sehr positiven Eindruck von dieser Stadt. Englisch spricht allerdings kaum jemand von den Menschen, die uns hier begegnen.
Abends geht es dann weiter zum Flughafen, um 20:25 geht unser Flieger nach Jakarta, wir starten mit etwa einer Stunde Verspätung. Für uns ist das gut, so kommen wir erst gegen 1 Uhr Nachts dort an und die Wartezeit bis zu unserem Anschlussflug nach Kupang, der gegen 6:00 starten soll, ist nicht so lang. Wir verbringen die Zeit auf einer Holzbank im Flughafen. Als dann unser vorläufig letzter Flug gegen Mittag von Kupang nach Flores startet, haben wir unser Ziel fast erreicht. In Maumere angekommen, beenden wir erst einmal wieder eine lange Reise in Asien und freuen uns auf eine schöne Zeit mit unseren Freunden Netty und Franz.
Dies ist unsere Zeit um „runter zu fahren“, der Versuch, viele Erlebnisse und Eindrücke unserer langen Reise noch einmal zu verarbeiten und so mental gerüstet zu sein, für unseren Rückflug nach Deutschland. Wir haben keine Ahnung, wie es sein wird in Frankfurt zu landen. Zuerst einmal haben wir aber noch 3 Wochen auf Flores und werden die Zeit hier genießen.
Bilder: Garküche für Cao Lau; Lecker!; Traditionelle Bekleidung; Schusterwerkstatt; Nähmaschine für Leder; Modell für Stiefel; Sonnenschutz; Altstadt am Fluss; Open Air Muckibude; 36 Grad im Schatten; Motorradhelme mit Pferdeschwanz Aussparung; Auf dem Land;












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